UNTERM STRICH: Der Keim am Flughafen

Die Plastikschalen bei der Sicherheitskontrolle sind voller Viren / Von Ines Alender.  

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Sie geht wieder los. Oder besser: Sie ist schon wieder losgegangen, die Erkältungszeit (fragen Sie im Zweifel Eltern mit Kleinkindern). Kaum sind es statt 37 Grad nur noch schlappe 29, springen sie einen wieder an, die nervigen Viren. Die Folge: Schnupfnase hier, Husten dort, glasige Augen weiter hinten.

Wer nun glaubt, das liegt am achtgradigen Temperaturabfall, an der Tatsache, dass es September ist oder akuter Ich-will-zurück-in-den-Urlaub-Schwäche, liegt wohl falsch. Laut einer neuen Studie kann der einzige Schluss nämlich sein: Kein Wunder, dass alle krank werden, wenn sie auch ständig in den Urlaub fliegen müssen. Die Betonung liegt auf fliegen.

Die neue Studie stellt nämlich fest, dass die Plastikschalen, in die Flugreisende an der Sicherheitskontrolle Handy, Schlüssel und Laptop packen, wahre Keimschleudern sind. Grippeviren A und B, Coronaviren sowie Adeno- und Rhinoviren (letztere sind die, die Erkältungssymptome hervorrufen) – sie können alles kriegen, wenn sie diese Dinger anfassen. Das Ganze wurde auch noch auf dem Flughafen der finnischen Hauptstadt Helsinki getestet. Man will sich lieber nicht vorstellen, was herausgekommen wäre, hätte die Studie an einem Airport mit weniger hygienischem Ruf stattgefunden.

Und dieses Mal ist es gar nicht so einfach, den Keimen zu entkommen. Zuhause, klar, da kann der Spüllappen einfach entsorgt werden. Das Spülbecken kann gescheuert werden, bis es glänzt und die Fächer des Kühlschrankes können einzeln von jedem Dreckkrümel befreit werden. Aber am Flughafen? Kurz vor der Benutzung einzelne Desinfektionstüchlein auszupacken, kommt weiter hinten in der Schlange wohl eher nicht gut an. Da können Sie noch so oft versichern, Sie tun etwas für alle.

Also doch das altbewährte Rezept: Hände waschen, wenn die Schleuse passiert ist. Und daran glauben, was alle sagen: Zu viel Sauberkeit schadet ohnehin. Kommt der Schnupfen dann doch, wissen Sie wenigstens, wo Sie ihn herhaben.
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