Es staubt gewaltig, eine feine graue Schicht legt sich auf die Digitalkamera. Kein Wunder: Es wird im Fels gebohrt. Romeo Lardi blickt in den Felstopf und ist gespannt, ob der Bohrkopf wie geplant an der tiefsten Stelle erscheint.
Lardi ist Präsident der Associazione Giardino dei Ghaicciai Cavaglia, des Vereins Gletschergarten Cavaglia. Der Verein ist seit Mitte der 90er Jahre damit beschäftigt, jene Gletschermühlen freizuräumen, die der Palü-Gletscher im Schweizer Valposchiavo vor rund 11 000 Jahren in 1690 Meter Höhe geschaffen hat.
Es sind riesige Töpfe, bis zu 14 Meter tief mit einem Durchmesser von bis zu sechs Metern. Entstanden sind sie durch Steine, die das Wasser des Gletschers bei seinem Rückzug auf der Gletschermulde kreisförmig bewegt hat. Es gibt sie an verschiedenen Stellen in den Alpen, nur haben sie sich im Lauf der Zeit mit Geröll und Wasser gefüllt und sind unter einer ...