"Das Böse ist verhandelbar": Im Interview spricht der Schweizer Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss über die Basler Uraufführung seiner Stendhal-Bearbeitung "Julien – Rot und Schwarz".
BZ: Herr Bärfuss, unter Andreas Beck wurde das "Überschreiben" von Klassikern zum Markenzeichen des Theater Basel, inhaltliche Aktualisierungen für heutige Verhältnisse. Sie dagegen belassen Stendhals "Rot und Schwarz" in der Originalzeit um 1830. Was war Ihr Konzept?
Bärfuss: Ich ging von meiner persönlichen Betroffenheit aus. Gerade dieses Buch muss und will ich seit vielen Jahren immer wieder lesen. Auch weil ich ihn, weil ich die Hauptfigur Julien Sorel nie ganz verstanden habe. Aber mir war klar, dass ...