Account/Login

Verbotene Souvenirs

  • Luna Cammarata, Mila van Ingen, Klasse 8a, Hebelschule (Schliengen)

  • Fr, 18. Dezember 2020
    Schülertexte

Immer wieder beschlagnahmt der Zoll exotische Mitbringsel.

Geschmuggelte Stoßzähne    | Foto: Sebastiano Fancellu - stock.adobe.com
Geschmuggelte Stoßzähne Foto: Sebastiano Fancellu - stock.adobe.com
Korallen, Schlangenleder, ausgestopfte Tiere, seltene Pflanzen oder Stoßzähne von Elefanten – immer wieder muss der Zoll Beschlagnahmeverfahren wegen geschützter Tiere oder Pflanzen einleiten. Wie im Heft der Generalzolldirektion zu lesen ist, haben am 30. Mai 2011 Beamte des Zollamtes Weil am Rhein vier Elefantenstoßzähne, die von asiatischen Elefanten stammen, beschlagnahmt. Der Beteiligte hatte laut Zoll für diese Ware keine passenden Cites-Papiere (Cites steht für Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora).

Aber nicht nur Elefantenstoßzähne werden an gesetzlichen Regelungen vorbei eingeführt. Jedes Jahr werden rund 180 000 geschützte Tiere, Pflanzen und daraus hergestellte Erzeugnisse vom Zoll entdeckt, so steht es in der Broschüre der Generalzolldirektion. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass täglich weltweit 150 Tier-und Pflanzenarten ausstürben und derzeit ungefähr 5600 Tierarten und 30 000 Pflanzenarten unter Schutz stünden.

Der Zoll setzt sich dafür ein, dass die Jagd auf Tiere aufhört. Elefanten werden zum Beispiel wegen ihrer Stoßzähne gejagt und das passiert laut Aktionsgemeinschaft Artenschutz jährlich zwischen 35 000 und 40 000 Mal. Mit dem illegalen Elfenbeinhandel wollen einige Menschen viel Geld verdienen. Aber auch Reisenden schmuggeln mal was ins Land. Cornelia Cammarata-Oertlin, Zollbeamtin in Weil, erzählt: "Im Reiseverkehr sind es Souvenirs aus dem Urlaub, wie etwa Teile aus Elfenbein, Gürtel oder Schuhe aus Schlangen- oder Krokodilleder." Manche Schmuggler erhoffen sich damit viel Geld zu verdienen."

Wie man schmuggelnden Reisenden auf die Schliche kommt, erzählt die Beamtin auch: "Die Beteiligten werden oft von Zollmitarbeitern angehalten, da viele von ihnen bei der Kontrolle nervös wirken oder plötzlich sehr hilfsbereit sind." Wenn man als Zöllner diese Arbeit übernimmt, braucht man etwas Erfahrung, weil Schmuggler von geschützten Tier- oder Pflanzenarten oft sehr gute Tricks haben. Wie bei Drogen oder anderen illegalen Dingen werden auch oft Hunde eingesetzt, um Schmuggler zu stellen.

Wenn Tiere oder auch Pflanzen vom Zoll entdeckt werden und keine Cites- Papiere, also die nötigen Einfuhrpapiere, vorliegen, müssen die Schmuggler oft mit einem hohen Bußgeld oder einer anderen Strafe rechnen. Die Höhe des Bußgelds richtet sich dabei nach der Art des Vergehens: Welches Tier wird geschmuggelt? Darf dieses Tier in Deutschland überhaupt gehalten werden? Sind besondere Papiere nötig? Die meisten lebenden Wildtiere werden, wenn sie vom Zoll entdeckt werden, in einen Zoo gebracht. Im Fall der vier Elefantenstoßzähne ist zu hoffen, dass der Zoll so eine Ware nicht nochmal entdecken muss.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2020: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel