Energiekosten
Verbraucher zahlen weniger für Strom und Gas
Die Energiepreise für Verbraucher sind zuletzt gesunken. Doch im Vergleich zu den Zeiten vor dem Ukraine-Krieg bleiben immense Anstiege. Auch der Staat treibt die Kosten für Privathaushalte.
dpa
Di, 30. Sep 2025, 9:32 Uhr
Wirtschaft
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Wiesbaden (dpa) - Gas und Strom sind für Verbraucher günstiger geworden, doch gemessen am Niveau vor dem Ukraine-Krieg bleiben die Preise hoch. Im ersten Halbjahr zahlten Privathaushalte im Schnitt 12,13 Cent je Kilowattstunde Erdgas oder 1,2 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2024, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt.
Gemessen am Vorjahreszeitraum, dem ersten Halbjahr 2024, stiegen die Preise aber um 2,2 Prozent. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 - also vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und der Energiekrise - lagen die Gaspreise für Privathaushalte sogar um mehr als drei Viertel (77,6 Prozent) höher.
Deutliche Rückgänge bei Strom
Auch bei Strom sind die Preise kurzfristig gesunken. Im ersten Halbjahr zahlten Verbraucher im Schnitt 39,92 Cent je Kilowattstunde - 3,1 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2024 und 2,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Verglichen mit dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg lagen die Preise aber immer noch gut ein Fünftel (21,4 Prozent) höher.
Belastung durch Steuern und Umlagen gestiegen
Auch staatliche Kosten treiben die Preise, wie die Statistik weiter zeigt. So stieg die Belastung durch Steuern, Umlagen und Abgaben für private Gaskunden um 5,8 Prozent gemessen am zweiten Halbjahr 2024. Grund waren die ab Januar erhöhte Gasspeicherumlage und die CO2-Steuer. Die Kosten für Energie und Vertrieb für Privathaushalte sanken dagegen um 9,2 Prozent zum Vorhalbjahr.
Beim Strom wuchs die Belastung durch Steuern, Umlagen und Abgaben für Haushalte um 7,2 Prozent gemessen am Vorhalbjahr. Allerdings zahlten privaten Stromkunde für Energie und Vertrieb im ersten Halbjahr durchschnittlich fast zehn Prozent weniger, was zu einem niedrigeren Gesamtpreis für Strom führte.
Bundesregierung bringt Entlastungen auf den Weg
Die Bundesregierung hat kürzlich Entlastungen beim Strompreis auf den Weg gebracht. So sollen die Netzentgelte sinken. Bei der Stromsteuer soll es dagegen Entlastungen für die Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft geben, aber nicht für Verbraucher. Bei Gas werden Verbraucher ab 2026 von der Gasspeicherumlage befreit.
Aus der Wirtschaft kommen immer wieder Forderungen, die hohen Energiekosten in Deutschland zu drücken, etwa mit einem Industriestrompreis. Für Unternehmen und Behörden sind die Energiekosten deutlich niedriger als für Privathaushalte, so die Statistik. Sie zahlten im ersten Halbjahr für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern im Schnitt 6,75 Cent je Kilowattstunde und für Strom 19,33 Cent - da ist nur rund halb so viel wie private Verbraucher.
© dpa-infocom, dpa:250930-930-103153/2