Skispringen

Verschiebung der Kräfte – Philipp Raimund ist die Nummer eins unter Deutschlands Skispringern

Im deutschen Skispringen haben sich die Kräfteverhältnisse ordentlich verschoben. Philipp Raimund ist die Nummer eins. Die einst tragenden Kräfte verlassen vor Weihnachten den Weltcup.  

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Derzeit Deutschlands bester Skispringer: Philipp Raimund  | Foto: Hendrik Schmidt (dpa)
Derzeit Deutschlands bester Skispringer: Philipp Raimund Foto: Hendrik Schmidt (dpa)

Der emotionale Kontrast zwischen Philipp Raimund und Andreas Wellinger hätte krasser kaum sein können. Während der bestens aufgelegte Raimund immer mehr zum Alleinunterhalter des deutschen Skispringens wird (Platz drei am Samstag, Rang zehn am Sonntag), pfefferte der geknickte Olympiasieger Wellinger seine Ausrüstung an eine Bierbank und zog ohne Weltcup-Punkte vom Heimspiel in Klingenthal.

Platz 40 am Samstag und Rang 57 am Sonntag: Wellinger steckt ausgerechnet zwei Wochen vor der Vierschanzentournee in einer Schaffenskrise und geht nach einem weiteren chancenlosen Wochenende in die vorgezogene Weihnachtspause. "Meine springerische Leistung ist einfach schlecht im Moment. Ich kriege es nicht umgesetzt, dass ich Konstanz reinbringe. Es sind so abgehackte Bewegungen", sagte Wellinger.

Statt mit seinen Kollegen nach Engelberg in der Schweiz zu reisen, geht Wellinger nun trainieren. "Es ist im Moment so ein bisschen auf der Stelle tappen. Deswegen definitiv raus, ein paar Sprünge machen", sagte der 30 Jahre alte Bayer bereits am Samstag. Zum Abschluss des Heimspiels im Vogtland kam es noch schlimmer. Nicht einmal die Qualifikation für die besten 50 gelang. Der anstelle des ebenfalls derzeit indisponierten Karl Geiger nominierte Luca Roth, der am Skiinternat Furtwangen ausgebildet worden war, belegte die Ränge 43. (Samstag) und 45 (Sonntag).

Bei der Vierschanzentournee (vom 29. Dezemberan) wird er Philipp Raimund zu den Favoriten zählen. Doch die Konkurrenz, vor allem aus Slowenien, ist stark. Flieger Domen Prevc hat die vergangenen vier Wettbewerbe gewonnen, davor hatte Anze Lanisek zwei Siege eingefahren. Und auch Österreichs Team um Stefan Kraft, der nach der Geburt seines Kindes zurück im Weltcup ist, macht immer wieder weiter auf sich aufmerksam.

Für Bundestrainer Stefan Horngacher (Titisee-Neustadt) wird die größte Aufgabe, seine Sorgenkinder in dem olympischen Winter wieder in die Spur zu bekommen. "Wir werden definitiv eine Trainingseinheit einlegen zu Hause beziehungsweise auf ein paar anderen Schanzen und versuchen, ihn wieder aufzupäppeln", sagte Horngacher über Andreas Wellinger.

Schlagworte: Andreas Wellinger, Philipp Raimund, Stefan Horngacher
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