Welche Einstellungen gibt es gegenüber älteren Menschen? Das hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes untersucht. Die Ergebnisse geben teilweise zu denken.
Studie zeigt negative Einstellungen gegenüber alten Menschen Foto: Ralf Hirschberger (dpa)
Ein relativ großer Anteil der Bevölkerung hat einer Umfrage zufolge negative Einstellungen gegenüber älteren Menschen. Die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung, Ferda Ataman, sagte am Donnerstag bei der Präsentation entsprechender Zahlen, es habe sie erschreckt, wie verbreitet die Ansicht sei, ältere Menschen sollten sich aus der Gesellschaft zurückziehen.
"Wir müssen Altersdiskriminierung in Deutschland ernster nehmen als bisher." Ferda Ataman
"Offenbar denkt ein signifikanter Teil der Gesellschaft, ich sag’s mal etwas überspitzt: Ältere Menschen hätten zu viel Macht, seien eher rückschrittlich und vor allem einsam und hilfebedürftig". Solche Altersbilder könnten zum Treibstoff für Diskriminierung werden, sagte Ataman. "Wir müssen Altersdiskriminierung in Deutschland ernster nehmen als bisher."
Für die Studie wurden im Januar dieses Jahres 2000 Personen ab 16 Jahren befragt. 41 Prozent sind demnach der Ansicht, alte Menschen sollten "sich damit abfinden, dass sie alt sind, anstatt zu versuchen, jung zu wirken". Fast jeder Dritte stimmte Aussagen zu wie, Ältere sollten "Platz machen für die jüngere Generation, indem sie wichtige berufliche und gesellschaftliche Rollen aufgeben" und "keine Last für andere und die Gesellschaft werden".
Es gehört zum Bild dazu, dass die deutliche Mehrheit der Befragten diese Aussagen auch ablehnte. Zwei Drittel äußerten zudem die Ansicht, alte Menschen sollten "so lange wie möglich zum Wohl der Gesellschaft beitragen".
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