Leihmutterschaft ist in Deutschland illegal – deshalb suchen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch oft im Ausland Hilfe. Zwei Betroffene erzählen von ihren Erfahrungen.
Feine schwarze Linien ziehen sich zwischen den Schulterblättern über Helen Freys Rücken. Auf der linken Seite sind sie verschnörkelt, oben, rechts und unten gerade. Wer genau hinsieht, erkennt den Umriss des US-Bundesstaates Kalifornien: links die Pazifikküste mit den vorgelagerten Channel Islands, rechts die schnurgerade Grenze zu Nevada. Es ist nicht Freys einziges Tattoo. Aber das mit der größten Bedeutung für die 20-Jährige. "Ich bin made in California", sagt die junge Frau mit den langen braunen Haaren. Die Abiturientin sitzt hinter der Freiburger Johanneskirche im Schatten und erzählt. Weil ihre Mutter keine eigenen Kinder bekommen konnte, entschieden sich ihre Eltern dazu, ihren Kinderwunsch mit einer Leihmutter und einer Eizellspende zu verwirklichen. Helen Frey ist in Kalifornien geboren, ebenso ihre kleine Schwester. Eine Entscheidung, die vieles in ihrem Leben komplizierter machte.
In Deutschland ist Leihmutterschaft illegal
Häufig stellen wir uns die klassische Familie mit Mutter, Vater und zwei Kindern vor. Doch das hat sich längst geändert. Heute werden die Familienformen immer vielfältiger: Es gibt alleinerziehende Eltern, Patchworkfamilien mit Halb- und Stiefgeschwistern, homosexuelle Paare mit adoptierten Kindern. Nicht alle Paare können sich ihren Kinderwunsch selbst erfüllen. Wenn auch künstliche Befruchtung keinen Erfolg ...