"Vieles entwickelt sich bei den Proben"

ZISCHUP-INTERVIEW mit den Darstellern Gesa Bering und Benedikt Grubel sowie der Trickfilmerin Maren Wiese über das Theaterstück "Die Verwandlung".  

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Foto: Marc Doradzillo
Am 23. März besuchte die Klasse MRS 8 der Freiburger St.-Ursula-Realschule im Rahmen eines Zischup-Aktionstages das Stadttheater Freiburg. Nach einer Führung ging es in den Werkraum des Theaters, in dem gerade "Die Verwandlung", ein Stück nach einer Erzählung von Franz Kafka, geprobt wurde. Im Anschluss an die Probe durfte die Klasse den Schauspielern Gesa Bering und Benedikt Grubel sowie der Trickfilmerin Maren Wiese Fragen stellen. Die Fragen stellten die Schülerinnen Alisa Bühler, Paula Kandziorra und Paulina Klingele.

Zischup: Wie kamen Sie zu diesem Stück?
Bering: Uns hat die Geschichte sehr interessiert. Es ist ja eigentlich kein Theaterstück, sondern eine Erzählung. Wir mussten also erst mal alles umschreiben. Aber auch die Herausforderung, ein älteres Stück, das sich eigentlich an Erwachsene richtet, für jüngere Kinder interessant darzustellen, hat uns gefallen. Wir mussten überlegen, was wir tun, damit auch Kinder ab zehn Jahren Lust haben, sich das Stück anzuschauen.

Zischup: Wie haben Sie die Rollen verteilt?
Bering: Die Rollen werden nicht einfach zugeteilt, sondern es wird gegenseitig besprochen, wer welche Rolle übernimmt. Da wir nur zu dritt sind, muss jeder von uns auch mehrere Rollen übernehmen.

Zischup: Wie lange dauern denn die Proben?
Grubel: Wir haben uns schon vor einem Jahr getroffen, um erste Pläne zu machen. Dabei wurden die grundlegenden Dinge festgelegt, wie zum Beispiel, wo das Stück stattfindet oder wer welche Rolle verkörpert. Danach haben wir geklärt, wie lange die Proben dauern, das hängt dann immer vom Stück ab. Für "Die Verwandlung" von Kafka dauern die Proben fünf Wochen bis zur Premiere.

Zischup: Muss man die Rollentexte sofort auswendig lernen?
Wiese: Nein, das wäre viel zu viel, um sofort alles auswendig zu lernen. Man lernt es langsam Schritt für Schritt auswendig. Vieles entwickelt sich auch bei den Proben.

Zischup: Was macht Ihnen am meisten Spaß beim Schauspielern?
Grubel: Am meisten Spaß am Schauspielern macht mir, dass ich in so viele verschiedene Rollen schlüpfen darf. Ich finde es auch toll, im Team zu arbeiten.

Zischup: Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten bei diesem Stück?
Grubel: Sehr schwierig ist es, manche Rollen richtig darzustellen. Wie soll man einen Käfer auf die Bühne bringen, ohne dass es nach einer komischen Verkleidung aussieht? Deshalb haben wir die Lösung gefunden, den Zuschauer mit den Augen des Käfers gucken zu lassen. Wie das genau funktioniert, verraten wir hier aber nicht. Aber auch dieses Stück für Kinder interessant zu machen, war nicht so einfach. Eigentlich wird die Erzählung ja in der Oberstufe oder an der Uni gelesen.

Zischup: Gibt es irgendeinen Unterschied, wenn man vor Kindern spielt und nicht vor Erwachsenen?
Wiese: Eigentlich nicht, spielen macht vor jedem Publikum Spaß. Allerdings ist es schwierig, Kinder für ältere Stücke zu begeistern, da es große Unterschiede zum heutigen Leben gibt, die man erst mal erklären muss. Was macht zum Beispiel ein Reisender? Was ist ein Prokurist? Und warum lebt Gregor Samsa, die Hauptperson, noch bei seinen Eltern?

Zischup: Vielen Dank für das Gespräch. Wir sind neugierig, ob sich das Stück bis zur Aufführung noch verändert.
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