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Vielleicht gibt es noch einen Tatort

Adrian Hoffmann
  • Fr, 25. September 2015
    Freiburg

SWR gewährt Einblick in den Freiburger Krimi-Dreh mit Heike Makatsch / Special soll am Ostermontag 2016 ausgestrahlt werden.

Die Ermittler  (v.l.): Holger Kunkel, ... Christian Kuchenbuch, Heike Makatsch   | Foto: Partick seeger
Die Ermittler (v.l.): Holger Kunkel, Max Thommes, Christian Kuchenbuch, Heike Makatsch Foto: Partick seeger

Das Freiburger Tatort-Special wird aller Voraussicht nach am Ostermontag 2016 im Ersten ausgestrahlt. Das gab Martina Zöllner, Abteilungsleiterin Film und Kultur beim SWR, bei einer Pressekonferenz im leerstehenden Gebäude des früheren Praktiker-Baumarkts auf der Haid bekannt – dort hat das Drehteam für die Filmarbeiten mit Heike Makatsch eigens ein Kommissariat eingerichtet. Und: Eine Tatort-Fortsetzung des Freiburg Tatorts sei nicht ausgeschlossen, heißt es.

"Mit dem Badischen komme ich gut klar", sagt die bekannte Schauspielerin Heike Makatsch vor einer kleinen Schar an Journalisten nach dem Fotoshooting. Sie sei sehr viel am Arbeiten, erwidert sie auf die Frage, wie ihr Freiburg gefalle – aber sie wohne für die Zeit der Dreharbeiten in einem hübschen, alten Jugendstil-Haus beim Stadtgarten und habe sich schon öfter einen Spaziergang und einen Restaurantbesuch vorgenommen.

Die Figur der Kommissarin Ellen Berlinger, die die 44-Jährige spielt, sei "eher eine Einzelgängerin". Sie kommt nach 14 Jahren Abwesenheit in ihre Heimatstadt Freiburg zurück, wo sie auf ihre Mutter und auf ihre 15-jährige Tochter trifft, die sie nach der Geburt in die Obhut der Großmutter gegeben hatte. Was in dieser Figur vorgehen könnte, "das ahnt man so, und das muss man ausfüllen", so Heike Makatsch. Regisseurin Katrin Gebbe lasse ihr die Freiräume, die Figur in Ansätzen auch selbst zu entwickeln.

Freiburg gefällt Heike Makatsch bislang ganz gut, besonders in Erinnerung geblieben ist ihr der erste Drehort im Musikerviertel in Herdern. "Da sah es ja fast schon aus wie in Bullerbü", sagt sie und lacht. Holzfassaden, Rosengärten, Geschmack, geprägt von Intellekt und Nachhaltigkeit. Und dass ein solches Umfeld auch Probleme mit sich bringe, könne man sich vorstellen, sagt sie zu ihrer Rolle.

Was dann letztlich im Tatort-Special von der Stadt Freiburg zu sehen sein werde, dazu Produzent Marc Müller-Kaldenberg: Vauban natürlich, Wiehre, Stühlinger und Innenstadt. Und bei Autofahrten durch Freiburg werde die ganze Stadt auch immer wieder im Bild sein. Er freue sich über die große Aufmerksamkeit, mit der die Freiburger dem Tatort-Dreh begegneten. "Das ist super und wir hoffen, dass wir das noch lange erhalten können", so Müller-Kaldenberg.

Für Regisseurin Katrin Gebbe ist es "total wichtig" gewesen, "eine eigene Sprache" für den Film zu finden, "etwas Eigenes" zu schaffen. Vom Drehbuch her sei dieses Tatort-Special eigentlich "kein klassischer Krimi, sondern eher ein mystisches Drama mit Thriller-Elementen". Ihr gefalle die Mehrschichtigkeit von Figuren, sie wolle "nicht irgendwelche Abziehfiguren".

Nachfragen von Journalisten nach einer Tatort-Fortsetzung in Freiburg wurden geschickt umgangen. "Ich weiß von nichts", sagt Regisseurin Gebbe. Man werde schauen, wie erfolgreich das Special werde, so SWR-Abteilungsleiterin Zöllner: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass es mit Freiburg weitergeht." Die Stadt gehöre zweifelsfrei zu den attraktivsten im Sendegebiet und sei in der Vergangenheit vernachlässigt worden. Holger Kunkel, der als Mitglied des Theaterensembles seit drei Jahren in Freiburg lebt und im Tatort Makatschs Chef spielt, freut sich ebenfalls über die Auswahl. Freiburg sei wie ein Bonsai einer Großstadt.

Besonderheit beim Dreh: Das Tatort-Special ist Green-Shooting-Pilotprojekt der MFG Landesfilmförderung, die nachhaltige Filmproduktion unterstützen will.

Im BZ-Video erklärt Heike Makatsch, warum Herdern wie Bullerbü ist: http://fudr.fr/tatort-makatsch

Tatort-Handlung

Ein Mitarbeiter des Jobcenters wird tot am Schreibtisch gefunden, erdrosselt mit Kabelbinder. Erst geht man von einem Suizid aus, doch Ermittlerin Ellen Berlinger (Makatsch) hat das Gefühl, dass sich mehr hinter dem Fall verbirgt. Das Opfer wurde bestochen, war für Zwangsräumungen seiner Jobcenter-Kunden verantwortlich und hatte ein heimliches Verhältnis mit einer Kundin. Mord aus Rache, Eifersucht, Verzweiflung, wirtschaftlichen Interessen? Alles ist denkbar.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 25. September 2015: PDF-Version herunterladen

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