Ferienlager

Vom netten Teilnehmer zum ausgebildeten Jugendleiter

Teilweise wartet Nora Kretzschmar, 17 Jahre aus Freiburg, monatelang darauf, sich endlich wieder mit anderen Betreuern zu treffen, um sich fortbilden zu können oder das nächste Zeltlager in den Sommerferien vorzubereiten. Sie ist Jugendleiterin für Ferienlager.  

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"Die Ausbildung zum Jugendleiter war das Beste, was ich mit meiner Freizeit anstellen konnte", sagte Nora grinsend, als ich sie fragte, ob ihr die Ausbildung Spaß gemacht hat, beim Jugendreiseveranstalter Föfe.

Vor etwa drei Jahren sah sie sich mit Freundinnen nach einem Verein um, der Jugendfreizeiten in den Sommerferien organisiert, um diese etwas spannender zu gestalten. Dabei stieß sie auf den nicht kommerziellen Verein Förderkreis Ferienzentren e.V. (Föfe) mit Sitz in Schopfheim. Dieser bietet im Frühjahr, Sommer und Herbst Camps in Griechenland, Frankreich und Deutschland an. Als sie lasen, dass auf Korsika ein Zeltlager stattfindet, war für Nora und ihre Freundinnen sofort klar: "Da wollen wir hin!"

Nach drei sehr gelungenen Teilnahmen am Camp auf Korsika, damals als noch Teilnehmer, stellten die Freundinnen sich der Ausbildung zum Jugendleiter, um noch an weiteren Camps aus anderer Sicht teilnehmen zu können. Da sich Föfe immer über neue Interessenten freut, durften sie direkt mit dem nächsten Schwung die Ausbildung beginnen, um im Sommer 2013 das erste Mal selber ein Kinderzeltlager (Kize) zu betreuen.

Für die Neueinsteiger fängt jetzt der erste Schritt zum Betreuer an, denn heute ist das erste Ausbildungswochenende in Hasel. Es beginnt mit einer Kennenlernrunde, in der erklärt wird was noch auf die Neueinsteiger zu kommen wird. Nach dem Abendessen gehen alle auf ihre Zimmer, wobei darauf geachtet wird, dass sich immer Neueinsteiger und "alte Hasen" ein Zimmer teilen. Am Samstagmorgen geht es mit dem eigentlichen Hauptthema des Wochenendes los " Rechte und Pflichten eins Jugendleiters". Dafür sollen die Neueinsteiger Sketche zu den Themen Drogen, Mobbing, Alkohol und Beziehungen in zehn Schritten vorstellen, von nicht schlimm bis sehr schlimm. Die Vorstellungen waren sehr lehrreich in eine lustige Art verpackt, was den ersten Teil der Ausbildung schon einmal sehr sympathisch machte. Am nächsten Tag, wie hätte es auch anders sein können, muss natürlich geputzt und aufgeräumt werden, allerdings erst nach dem sehr leckerem Frühstück.

Nun, nach der Theorie folgt die Praxis – das zweite Ausbildungswochenende in Todtmoos findet statt. Themen sind dieses Mal Spielpädagogik, Umgang mit Gruppen, Führungsstile und Konfliktlösungen. Zu Spielpädagogik müssen in Fünfergruppen Spiele zu unterschiedlichen Kategorien, wie zum Beispiel Kooperationsspiele, Spiele ohne Verlierer, Wahrnehmungsspiele und Vertrauensspiele, gefunden werden, die dann später auf ihre Tauglichkeit getestet werden. Am darauffolgenden Tag gab es etwas Morgengymnastik zum Leid der Morgenmuffel. Das ist aber schnell wieder vergessen, denn das Programm geht weiter und eine Gruppe muss einen kompletten Tagesablauf durchplanen, wie er dann auch auf einem der Camps stattfinden würde. Nach Organisatorischem folgt wieder das Theoretische, in dem erklärt wird, wie man sich in einzelnen Fällen zu verhalten hat. Das Thema Konfliktlösung wird auch noch kurz angesprochen, danach ist das Wochenende schon wieder vorbei.

Das spannendste Wochenende kommt aber erst noch und zwar das Erste-Hilfe-Wochenende im Grenzacher Freibad. Dort werden die Neueinsteiger von einem Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes erwartet, der ihnen das richtige Handeln in Gefahrensituationen beibringen soll. Die erste Einheit ist, dass einer eine Situation vorspielen soll, wie zum Beispiel Verschlucken am Essen. Zwei weitere sollen dann versuchen, ihn vor dem Ersticken zu bewahren. Darstellungen in dieser Art wurden noch oft wiederholt, bis es dann abends in die Betten geht in einem Gemeinschaftszelt auf dem Gelände des Schwimmbads. Das Schwimmbad wird am nächsten Tag gebraucht, an dem die Neueinsteiger lernen sollen, wie sie ihre kleinen Schützlinge richtig vor dem Ertrinken bewahren und in einer Extremsituation retten können. Damit ist dann das Wochenende auch schon wieder vorüber.

Mit dieser letzten Einheit der Ausbildung dürfen sich die Teilnehmer Jugendleiter nennen, wenn sie die Jugendleiterkarte erhalten haben.

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