Heimkommen

Von Palmen zu den Tannen

Verlagsthema Jutta Ulrich zog es aus dem schweizerischen Tessin zurück in den heimischen Schwarzwald. Seit bald zwei Jahren ist sie die Leiterin der Stabstelle Kommunikation bei der Schwarzwald Tourismus GmbH.  

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Heimkehrerin: Jutta Ulrich, Leiterin Stabstelle Kommunikation, Schwarzwald Tourismus GmbH Foto: Schwarzwald Tourismus
Die damals 50-Jährige hatte sich vom Lago Maggiore weg auf die Stelle in Freiburg beworben. Fast sieben Jahre war sie bis dahin als Chefin der Kommunikation für die Schweizer Ferienregion Tessin tätig und wollte trotz ihres malerischen Wohnorts Ronco sopra Ascona mit Blick über den See zurück nach Südbaden. "Es hat mich immer wieder in den Schwarzwald gezogen, meine Familie und langjährige Freunde leben ja hier."
Jutta Ulrich stammt ursprünglich aus Pfalzgrafenweiler bei Freudenstadt. Ihre Kindheit verbrachte sie in Simmersfeld, dort betrieb die Familie einen Landgasthof. Sie kann das Vorurteil, dass Kinder von Gastronomen "nebenher laufen", nicht teilen, im Gegenteil: "Ich fand das immer toll, dass meine Mutter, die Oma, mein Onkel und die Tante präsent waren."

Schon von frühester Kindheit an kam sie mit Gästen und letztendlich mit dem Tourismusgeschehen ihrer Heimat in Kontakt. Dazu kam, dass die Familie mit den Kindern an Ruhetagen selbst sehr viel unterwegs war. Die Kenntnis des Nordschwarzwaldes stellte sich zwangsläufig ein. Nach dem Abitur und einer Banklehre lockte zunächst die große weite Welt. Sieben Monate unternahm Jutta Ulrich eine Reise, die sie einmal rund um den Globus führte. Der Kontakt mit Leuten aus aller Welt, kombiniert mit den frühen Erlebnissen des heimischen Tourismus, lief geradewegs auf ein Tourismusstudium hinaus. Der gewählte Studienort München wurde nach ihrem Abschluss mit einer Unterbrechung auch für 15 Jahre zu Ulrichs Wohnort. Denn die erste Stelle nach dem Studium ließ sie ins Allgäu zur dort gerade neu gegründeten Oberallgäu Tourismus Service GmbH wechseln. Sie kreierte dort die Allgäu-Walser-Card, eine grenzüberschreitende, multifunktionale elektronische Kur- und Gästekarte. "Das war ein unheimlich spannendes Projekt, welches noch heute zu den innovativsten im Alpenraum gehört", denkt sie gerne an die Zeit im Alpenvorland zurück.

Zurück in München wechselte sie als Assistentin der Geschäftsleitung und Pressereferentin dann zur Hotelvereinigung der Ringhotels. "Dort habe ich gelernt, dass Hotels die Region brauchen, in der sie verortet sind, aber die Region braucht auch die Hotels." Ihre weitere berufliche Laufbahn führte sie in eine Münchner Agentur, später als Redakteurin für Polyglott-Reiseführer zum Langenscheidt-Verlag. In die Schweiz kam Ulrich schon 2010 als Head of Communications der Luxushotelgruppe The Tschuggen Collection, zu der unter anderen das Tschuggen Grand Hotel in Arosa, das Carlton Hotel in St. Moritz und das Hotel Eden Roc in Ascona gehören.

Die Stelle bei der Schwarzwald Tourismus GmbH hat sie sofort angesprochen. "Es war wie ein Lockruf, zurück in die Heimat", meint sie und wurde durch das Gespräch mit dem Schwarzwald-Team nur noch bestärkt, den Palmen den Rücken zu kehren. Traurig sei es für sie gewesen, dass sie während der Corona-Zeit an zwei Weihnachten nicht bei ihrer Familie sein konnte.

Bei der Schwarzwald Tourismus GmbH, der touristischen Dachorganisation für den gesamten Schwarzwald, ist sie mit einem Team von sechs Personen für die gesamte Kommunikation zuständig, die unter der touristischen Marke der Ferienregion Schwarzwald gebündelt wird.

Anfragen von Medien, die Organisation von Pressereisen, die Content-Pflege des Internetauftritts, die Betreuung von Social-Media-Kanälen und mehr setzen eine genaue Produktkenntnis voraus. Als begeisterte Wanderin hat Jutta Ulrich schon gut die Hälfte der "Genießerpfade" erkundet und hält Details fotografisch fest, "man schaut die Dinge mit einem intensiveren Blick an."

Alle Regionen des Mittelgebirges und damit alle Themen, die für sie touristisch relevant sind, hat sie sich vergangenes Jahr erschlossen, und "erliest" sich darüber hinaus den Schwarzwald von Fachbüchern bis hin zu den Schwarzwald-Krimis. "Der Schwarzwald ist für mich sowohl Heimat als auch eine der schönsten Gegenden, die ich kenne", schwärmt Jutta Ulrich. Und wenn sie im Rückblick auf ihre zwölf Jahre im Tessin einen Vergleich mit dem Schwarzwald ziehen sollte? "Der Schwarzwald ist viel größer, hat durch die größeren Städte ein vielfältigeres kulturelles Angebot, allerdings gibt es im Schwarzwald keinen Lago Maggiore und die Berge sind niedriger – Reben wachsen jedoch in beiden Regionen und die Kulinarik spielt in beiden Feriendestinationen ebenfalls eine große Rolle. " Kehre man im Tessin in die traditionellen Grotti ein, so seien es hierzulande die Straußen, die zum Besuch einladen. Als passionierte Hobbyköchin schätzt Jutta Ulrich gutes Essen, das breit gestreute gastronomische Angebot in Südbaden und die jeweiligen regionalen Spezialitäten.

Waren es im Tessin noch die "Tagliatelle al Tartufo", die sie besonders liebte, so lässt sie in der Heimat im wohlgemerkt schwäbischen Schwarzwald nichts über den Zwiebelrostbraten aus der Küche ihres Patenonkels in Simmersfeld kommen. Na dann, guten Appetit!
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