Account/Login

Vulkan Kilauea auf Hawaii bricht aus

  • dpa

  • Sa, 05. Mai 2018
    Panorama

1700 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen / Behörden rufen Notstand aus.

Hunderte kleine Erdstöße kündigten den... rechnen, so die Behörden auf Hawaii.   | Foto: AFP
Hunderte kleine Erdstöße kündigten den Ausbruch des Kilauea an. Als Folge der Eruption ist mit Bränden und weiteren Erdstößen zu rechnen, so die Behörden auf Hawaii. Foto: AFP
LOS ANGELES (AFP/dpa). In Hawaii ist der Kilauea ausgebrochen, einer der aktivsten Vulkane der Welt. Nach einer Reihe von Erdbeben quoll in einem bewohnten Gebiet auf Big Island, der größten Insel des US-Bundesstaats im Pazifik, am Donnerstag glühende Lava aus Rissen im Boden. Die Katastrophenschutzbehörde im Bezirk Hawaii County wies 1700 Anwohner an, die Ausbruchszone umgehend zu räumen. Rund 10 000 weitere Menschen wurden aufgefordert, vorsorglich ihre Häuser zu verlassen.

An einer Straße im Wohngebiet Leilani im Südosten der Insel quollen Rauch und Lava aus dem Erdinneren nach oben, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Auf Fernsehaufnahmen waren Lavaströme in einem Waldgebiet zu sehen. In der Gegend stehen rund 770 Häuser. Für die Betroffenen der Evakuierungsaktion wurden Notunterkünfte in Gemeindezentren eingerichtet. Um Katastrophenschutzmittel freizugeben, riefen Behörden für das betroffene Gebiet den Notstand aus. Gouverneur David Ige mobilisierte zudem die Nationalgarde. "Bitte seien Sie wachsam und bereiten Sie sich jetzt darauf vor, ihre Familie in Sicherheit zu bringen", schrieb er auf Twitter.

Behörden warnen vor giftigen Gasen

In den Tagen zuvor hatte es rund hundert kleine Erdstöße gegeben. Am Donnerstagvormittag ereignete sich nach Auskunft der US-Erdbebenwarte USGS dann ein Beben der Stärke 5 südlich des Puu-Oo-Kraters am Kilauea. Der Vulkan brach den Angaben zufolge gegen 16.45 Uhr am Donnerstag (Ortszeit) aus. In der sogenannten Östlichen Riftzone der Insel bildeten sich mehrere Risse im Boden, aus denen zunächst heißer, weißer Dampf und blauer Rauch austraten.

Die erste Phase eines solchen Spaltenausbruchs verlaufe "dynamisch", warnte die USGS. Es könnten weitere Risse und Lavaströme auftreten, erklärten die Experten, es sei aber unmöglich, die Ausbrüche vorherzusagen. Die Behörden warnten zudem vor giftigen Gasen, die tödlich sein könnten. Die Feuerwehr stellte laut Bezirksregierung bereits extrem hohe Werte von Schwefeldioxid fest. Überdies bestehe Gefahr durch umherfliegende Gesteinsbrocken. Als Folge der Eruption sei zudem mit Bränden und Erdstößen zu rechnen. Die Geologin Janet Babb vom Vulkan-Oberservatorium auf Hawaii sagte, in der Riftzone sei schon seit Montag aufsteigendes Magma in einer Erdspalte beobachtet worden. Weitere Ausbrüche seien jederzeit möglich.

Nach Angaben des Senators Brian Schatz stellte die US-Katastrophenschutzbehörde Fema Ressourcen bereit, um auch auf mögliche Waldbrände, Stromausfälle und Probleme mit der Wasserversorgung zu reagieren.

Der Inselbewohnerin Janice Wei sagte, sie habe vor dem Ausbruch ein starkes Rütteln unter ihren Füßen gespürt und danach eine rosafarbene Rauchwolke über dem Vulkan gesehen. Der Anwohner Jeremiah Osuna, der den Lavastrom mit einer Drohne filmte, sagte, der Ausbruch habe ihn in eine Schockstarre versetzt. "Es hörte sich an, wie wenn man einen Haufen Steine in einen Trockner steckt und ihn auf der höchsten Stufe anstellt." Der Flugverkehr in der unmittelbaren Umgebung des Vulkans wurde eingestellt, die Behörden raten davon ab, das Gebiet aufzusuchen.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 05. Mai 2018: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel