Warten auf die Bö

FERIENTIPPS FÜR ABENTEURER UND SPORTFREAKS (2): Eine Segeltour auf dem Schluchsee.  

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Alle Mann an Bord? Schüler der Klasse 8c beim Segelkurs Foto: Yvonne Weik
Klar zur Wende?", fragt Dago. "Klar!", antwortet Lionel. "Ree!", ruft Dago. Und los geht’s! Dago greift zur Pinne. "Lionel, lass die Schot los, und wechsel nach Backbord. Achtung, pass auf den Baum auf!" Lionel zieht schnell den Kopf ein, lässt das Seil los und wechselt auf die andere Seite des Bootes. "Sehr gut", lobt Dago. Die Wende klappt, das Boot dreht sich und segelt weiter über den Schluchsee.

Dago ist der Chef an Bord. Seit fast 60 Jahren ist er Segellehrer. Dieses Mal zeigt er Lionel und seinen Klassenkameraden, wie man segelt. Die Klasse 8 c der Theodor-Heuss-Realschule aus Offenburg ist extra für den Segelkurs an den Schluchsee gefahren. Zehn Jungs und Mädels sitzen bei Dago im Boot.

Ganz ehrlich: Anfangs denkt man, Dago spricht eine Fremdsprache. Wende, Ree, Pinne, Schot, Backbord, Baum… Hilfe! Aber das geht schnell vorbei, denn der Segellehrer kann gut erklären.

Schaut man auf dem Segelboot in Fahrtrichtung, dann ist Backbord links und Steuerbord rechts. Die Pinne ist ein Hebel aus Holz, mit dem das Ruder unter Wasser gesteuert wird. Wer an der Pinne sitzt, ist der Steuermann. Er bestimmt, in welche Richtung das Boot fahren soll. Der Baum ist eine Holzlatte, die am unteren Ende des Großsegels hängt und sich frei bewegt. Ohne Segel kommt kein Boot vorwärts. Die Schot ist eine Leine, die das Segel bedient.

Das Wichtigste an Bord ist ein kleiner, roter Faden aus Wolle. Er hängt am Segel und zeigt an, woher der Wind kommt. "Der Wind muss immer im Segel sein", erklärt Dago. Und was passiert, wenn kein Wind mehr bläst? "Warten auf die nächste Bö – oder zurück paddeln."

Paddeln müssen die Achtklässsler nicht. Am Schluchsee ist es tagsüber selten windstill, zum Glück. Die nächste Bö, ein heftiger Windstoß, kommt bestimmt. Ganz in der Nähe liegt nämlich der Feldberg, der höchste Berg des Schwarzwalds. Dort steigt der Wind nach oben, zieht über den Gipfel, fällt auf der anderen Seite wieder herunter und jagt über den Schluchsee.

Als nächstes sitzt Melanie an der Pinne, jetzt ist sie die Steuerfrau. "Du machst eine Q-Wende", sagt Dago. "Was mach ich?", fragt Melanie. "Eine Q-Wende. Das ist ein runder Kreis. Falls jemand über Bord geht, können wir ihn damit schnell wieder einsammeln", erklärt Dago. Melanie nickt, alles verstanden. "Klar zur Wende?", fragt sie. "Klar", antwortet Lionel. "Ree!", ruft Melanie und drückt die Pinne weg. Lionel weiß schon genau, was er zu tun hat. Er lässt die Schot fallen, wechselt unterm Baum vorsichtig auf die andere Seite, greift dort das Seil und zieht das Segel fest. Melanie freut sich. Das Boot ist einmal im Kreis gefahren, Aufgabe gelöst.

Auch Dago ist zufrieden. Die Jungs und Mädels lernen schnell, wie man das Segelboot übers Wasser steuert. "Segeln macht so viel Spaß", ruft Lionel. Am liebsten würde er den Segelschein machen. Vier Tage segeln, die Prüfung ablegen und danach ohne Lehrer lossegeln. Dafür müsste er allerdings noch mal wieder kommen. Vielleicht in den Sommerferien...
Schlagworte: Melanie nickt

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