Didaktiker im Interview
Warum ist Mathematik für viele Schüler ein Angstfach?

"Wer Zahlen nicht richtig verstanden hat, ist nicht krank", betont Thomas Royar – weiß aber: Rechenschwäche kann krank machen. Was dagegen hilft, erklärt der Freiburger Didaktiker im Interview.
Auch Jahre nach Ende der Schulzeit treibt die Erinnerung an Klassenarbeiten und Klausuren in Mathematik manchen den Angstschweiß auf die Stirn. Was andere als logisch wahrnehmen, führt Menschen mit Rechenschwäche an den Rand der Verzweiflung. Was dahinter steckt und helfen kann, erklärt der Mathematikdidaktiker Thomas Royar im Gespräch mit Kathrin Blum.
BZ: Herr Royar, schlechte Noten in Mathe schieben manche wahlweise auf Faulheit oder Dummheit. Ärgert Sie das?
Royar: Mit solchen Allgemeinplätzen und Zuschreibungen wie mangelnder Intelligenz oder Motivation möchte ich aufräumen. Sie führen allenfalls dazu, dass sich Betroffene schämen.
"Um die Pathologisierung nicht noch weiter voranzutreiben, verwenden wir übrigens nicht den Begriff Rechenstörung." Thomas Royar BZ: Mathematik ist für viele Schüler ein Angstfach. Warum?
Royar: Es macht Angst, den Anforderungen nicht zu entsprechen. Da die Mathematiknote eine zentrale Rolle spielt und entscheidend sein kann – beispielsweise für die Gymnasialempfehlung, ...
BZ: Herr Royar, schlechte Noten in Mathe schieben manche wahlweise auf Faulheit oder Dummheit. Ärgert Sie das?
Royar: Mit solchen Allgemeinplätzen und Zuschreibungen wie mangelnder Intelligenz oder Motivation möchte ich aufräumen. Sie führen allenfalls dazu, dass sich Betroffene schämen.
"Um die Pathologisierung nicht noch weiter voranzutreiben, verwenden wir übrigens nicht den Begriff Rechenstörung." Thomas Royar BZ: Mathematik ist für viele Schüler ein Angstfach. Warum?
Royar: Es macht Angst, den Anforderungen nicht zu entsprechen. Da die Mathematiknote eine zentrale Rolle spielt und entscheidend sein kann – beispielsweise für die Gymnasialempfehlung, ...