Neutrales Deutschland statt Westanbindung – das war 1953 die Parole der Gesamtdeutsche Volkspartei. Die Splitterpartei kennt heute kaum noch jemand, ihr prominentestes Mitglied dagegen schon.
Der Saal war voll. Die Leute schienen neugierig auf den jungen Mann da vorn und seine neue Partei. Die hatte es in Flugblättern gewagt, den honorigen Bundeskanzler zu attackieren, hatte vor Wiederbewaffnung und Nato-Beitritt gewarnt, sich zudem ehrgeizig als Alternative zur großen Oppositionspartei empfohlen, der SPD. Ihr Name: Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP). Sie hatte eingeladen in den "Neubausaal" von Schwäbisch Hall, neu gebaut freilich schon im frühen 16. Jahrhundert. Es war der Spätsommer des Jahres 1953, und die heiße Phase im ...