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Bodenforschung

Wasser, Lebensmittel, Tierwelt – vieles wäre anders ohne gesunden Erdboden

Sonja Zellmann

Von

Sa, 06. Februar 2021 um 04:19 Uhr

Neues für Kinder

Habt ihr schon einmal über den Boden nachgedacht? Nicht den Teppichboden in eurem Zimmer, sondern den Erdboden? Dieses braune, manchmal fast schwarze, oft krümelige Zeug, auf dem Pflanzen wachsen?

Mit einer Lupe lassen sich mit etwas Glück Kleinstlebewesen in der Erde entdecken. Foto: 994yellow  (stock.adobe.com)
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Getreide, Blumen, Wälder wachsen darauf – und auch der Rasen auf eurem Fußballplatz. Uninteressant? Kommt darauf an. Denn ohne den Boden wären wir ganz schön aufgeschmissen.

Auf dem Erdboden wachsen die Lebensmittel, die wir essen, und die Pflanzen, die die Tiere futtern, welche wir dann teilweise ebenfalls essen. "Der Boden ist also unsere Lebensgrundlage", erklärt Luise Ohmann (28). Sie ist Bodenwissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle.

Außerdem ist der Boden die Lebensgrundlage für viele Tiere, wie Regenwürmer und Kleinstlebewesen, die nicht nur in und von der Erde leben, sondern durch ihre Bewegungen und Ausscheidungen auch dazu beitragen, dass es dem Boden gut geht. "Der Boden filtert zudem Schadstoffe aus dem Wasser, das durch ihn ins Grundwasser fließt, und sorgt so dafür, dass wir sauberes Trinkwasser haben", sagt Ohmann. Und sie nennt noch einen weiteren Punkt: Auf dem Erdboden wachsen auch Pflanzen, aus denen nachhaltige, also umweltschonende, Produkte hergestellt werden können, zum Beispiel Biotreibstoffe und Biokunststoffe.

Damit der Boden all diese Dinge schaffen kann, muss er allerdings gesund sein. Er darf nicht verschmutzt werden, beispielsweise mit giftigen Chemikalien. Es sollte auch nicht zu viel Boden verbaut werden, mit Straßen oder Gebäuden, und der Boden sollte gepflegt und nicht ausgenutzt werden. Denn sonst wachsen die Pflanzen nicht mehr so gut und Tiere, die im Boden leben, sterben. "Ist gesunder Boden erst einmal verloren, kann er nur mit großem Aufwand wieder hergestellt werden. Bis aus Gestein auf natürliche Weise fruchtbarer Boden entsteht, dauert das 15 000 Jahre. Auch daher ist der Boden besonders schützenswert", betont Forscherin Ohmann.

Weil der Boden so wichtig ist, gibt es dieses Jahr in Deutschland eine große Bodenforschungsaktion, die "Expedition Erdreich". Sie wird vom Bundesforschungsministerium unterstützt und von Luise Ohmann und ihren Kollegen durchgeführt. Dabei kann jeder zum Bodenforscher werden. Auch ihr! Dafür könnt ihr ein gratis Forschungsset bestellen und damit selbst den Boden in eurem Garten oder im Beet am Gehwegrand untersuchen. Was ihr herausfindet, tragt ihr auf der Website der Expedition Erdreich ein. So können die Forscher wichtige Informationen über Böden in ganz Deutschland sammeln.

Eines der Experimente ist der Teebeutelversuch. Dazu bekommt ihr Grün- und Rooibosteebeutel, die ihr für drei Monate verbuddelt. Vor dem Verbuddeln und nach dem Ausgraben wiegt ihr die Beutel. "Anhand des Gewichtsverlustes der verschiedenen Teesorten können wir dann zum Beispiel erkennen, wie aktiv die Bodenlebewesen sind und wie schnell abgestorbenes Pflanzenmaterial wieder in Nährstoffe umgewandelt wird", erklärt Ohmann.
Weitere Infos und das Forscherset

gibt’s auf: www.expedition-erdreich.de. Da das Interesse an den Sets sehr groß ist, hat die Expedition Erdreich extra ein paar davon für BZ-Leserinnen und -Leser reserviert. Einfach beim Bestellen im Kommentarfeld eintragen, dass ihr in der Badischen Zeitung von der Aktion erfahren habt.

Ressort: Neues für Kinder

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Sa, 06. Februar 2021:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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