Wasser marsch!

In Sölden im Hexental üben Kinder und Jugendliche den Einsatz als Feuerwehrleute.  

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Ich werde mal Feuerwehrmann." Schon im Kindergarten wünschen sich viele Jungs, irgendwann einmal, "wenn sie groß sind", ein solcher Held zu sein. Mit Blaulicht durch die Straßen fahren, Brände löschen und Menschenleben retten: Ein Feuerwehrmann braucht jede Menge Mut. In Sölden im Hexental gibt es ein paar mutige Jungs. Sie treffen sich immer montags im Feuerwehrgerätehaus. Ihr Ziel: Feuerwehrmann werden.

Michael Wetzel ist schon Feuerwehrmann. Er kümmert sich in Sölden um den Nachwuchs und nennt sich deshalb "Jugendwart". Wenn Michael Wetzel seinen Jungs "Los, Aufsitzen!" befiehlt, lassen Sebastian, David, Simon und all die anderen sich das nicht zweimal sagen. Ruckzuck sitzen sie im Feuerwehrau- to und düsen zum Übungsplatz. Dort wird zum Beispiel trainiert, wie man mehrere Schläuche zu einem langen Wasserschlauch zusammensteckt. Und zwar so schnell wie möglich, schließlich zählt im Ernstfall jede Sekunde.

Die Truppe aus momentan neun Kindern beherrscht das ziemlich gut. Beim Aneinanderstecken der Schläuche merkt man, wie lange jemand schon dabei ist. David (12) hat bereits Routine, schließt seinen Schlauchteil blitzschnell an und spricht wie ein Fachmann über das C-Strahl-Rohr. Christoph hingegen hat noch ein wenig zu kämpfen, aber er ist ja auch erst seit vier Monaten dabei. Anfang September wurde er eingeschult und träumt nun davon, "mal ein berühmter Feuerwehrmann zu werden". Die echte Uniform, die natürlich jedes Mitglied bekommt, steht ihm schon jetzt ganz gut. Wie Christoph kommen viele Kinder im Grundschulalter zum ersten Mal zur Feuerwehr. Es gibt viel zu lernen: Wie funktionieren die technischen Geräte? Welchen Brand kann man wie bekämpfen? Wie macht man einen Wiederbelebungsversuch? Da ist es gut, wenn man zeitig anfängt. "Aber auch Ältere nehmen wir gern", sagt Jugendwart Michael Wetzel. In Sölden soll es nämlich bald zwei Gruppen geben. Und damit die Jungs mal sehen, dass Feuerlöschen nicht nur Männersache ist, werden von nun an auch Mädchen aufgenommen. Die wöchentliche Probe bedeutet aber nicht immer hartes Training. "Wir machen auch jede Menge Spiele, das fördert den Teamgeist", erzählt Sebastian. Mit 18 Jahren ist er der Älteste der Truppe.

Bei der Feuerwehr wird die Kameradschaft groß geschrieben. Man muss sich auf den anderen verlassen können und einander gut kennen. Einmal im Jahr veranstaltet die Kreisjugendfeuerwehr ein Zeltlager. Drei Tage lang können sich die Jungfeuerwehren bei der Lagerolympiade mit Teilnehmern aus anderen Orten messen. In verschiedenen Wettbewerben werden all die Sachen, die montags geprobt werden, vorgeführt. Gewinner ist die Mannschaft, die alle Aufgaben am schnellsten und genauesten ausführt. Neben Wettbewerben und Spielen machen sich die jungen Feuerlö- scher aber auch auf andere Weise nützlich: Kürzlich halfen sie der Gemeinde Sölden und griffen zur Schaufel, damit die Bewohner sich mit Sandsäcken gegen Hochwasser wappnen konnten. Fleißig schippten sie Sand in die Säcke - bis die Stimme ihres Jugendwarts ertönte: "Los, Jungs, Aufsitzen!"

Claudia Füßler

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