Viele Menschen sind bereit, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Doch manchmal ist die Belastung durch die neuen Mitbewohner größer als erwartet. Zwei Beispiele aus Südbaden, wo Hilfsbereitschaft zu Stress wurde.
Unterschiedliche Essgewohnheiten, vermeintlich fehlende Dankbarkeit, zunehmende Distanz im Wohnzimmer – es hat einfach nicht gepasst. Dabei hat Kathrin Heuberger*, wie sie ausdrücklich betont, mit Begeisterung Ende Februar eine ukrainische Mutter mit ihren zwei Töchtern (10 und 16 Jahre) aufgenommen. Über eine Facebook-Gruppe ist Heuberger mit anderen Helfern vernetzt, sie möchte selber helfen. Und der Platz ist da. Die junge Frau mit den schwarzen Haaren sitzt im Wohnzimmer eines schmucken Häuschens in einem schönen Wohnviertel einer Kleinstadt im Breisgau. Die Zimmer sind weiträumig und modern eingerichtet, es gibt viel Grün und eine gute Anbindung an den Nahverkehr.
Der eineinhalbjährige Sohn musste sein Zimmer räumen und prompt war Wohnraum geschaffen, ein ausgebauter Dachspitz, 15 Quadratmeter. Und Platz wurde gesucht. Schon nach den ersten Kriegstagen brauchte eine junge ...