Wenn ein Mogli auf einen Balu trifft
Gymnasiasten treffen Grundschüler: Flora Herbs Schwester Rosalie Herb (16) berichtet über ihre Erfahrungen mit dem Projekt "Balu und Du". .
Flora Herb, Klasse 4b, Karl-Tschamber-Schule (Weil am Rhein)
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BZ: Macht dir das Projekt Spaß?
Ja, es macht auf jeden Fall Spaß, dass man mal nach draußen kommt. Denn ich bin ansonsten viel in der Schule oder sitze an meinem Schreibtisch. Durch meinen "Mogli" bin ich dann auch einmal an der frischen Luft, wo wir Spiele spielen können und die Sonne genießen.
BZ: Was ist ein Mogli?
Ein Mogli ist das Grundschulkind und die Jugendlichen, die mit den Grundschülern spielen, sind die Balus. Deswegen heißt es: Balu und Du. Wie in dem Kinderbuch "Dschungelbuch", weil dort Balu auch keine Erziehungsperson für Mogli ist, sondern eher eine Art Spielkamerad.
BZ: Wie verstehst du dich mit deinem Mogli?
Ich finde, mittlerweile verstehen wir uns sehr gut. Am Anfang ist es natürlich noch etwas Neues für alle und man ist noch ein bisschen schüchtern und zurückhaltend. Aber mit der Zeit versteht man sich immer besser. Man lernt Sachen über den anderen kennen, man weiß, was die andere Person mag, was man selber nicht so mag, und kann sich darüber austauschen, sodass alle Spaß am Treffen haben können.
BZ: Warum hast du die Patenschaft übernommen?
Weil ich gerne etwas Soziales mag und es für mich eine schöne Alternative zum herkömmlichen Unterricht ist.
BZ: Wie oft triffst du das Kind?
Eigentlich ist es geplant, dass man sich einmal in der Woche für ungefähr eine Stunde trifft. In den Ferien nicht, weil viele meistens nicht da sind. Es ist aber oft so, dass mal jemand krank ist und dann das Treffen ausfallen muss, weshalb ich persönlich oft die Treffen eher zwei Stunden lang mache.
BZ: Was unternehmt ihr zusammen?
Wir gehen viel auf den Spielplatz und haben schon mal eine Schnitzeljagd gemacht. Wir gehen auch oft auf den Pausenhof von meinem Mogli – vor allem seit das Wetter besser ist – und spielen Verstecken, Fangen oder machen Weitwurf. Wir waren auch einmal im Kino und haben zusammen den dritten Teil von "Sonic – the Hedgehog" angeschaut.
BZ: Wie bist du auf "Balu und Du" gekommen?
Das Projekt wurde uns in der Schule vorgestellt und nachdem uns eine Schülerin, die zuvor "Balu und Du" gemacht hatte, von ihrer Erfahrung berichtete, entschied ich mich für das Projekt.
BZ: Was bekommst du dafür?
Für jedes Halbjahr erhalten wir ein wenig Geld, damit wir mit unserem Mogli zusätzliche Unternehmungen machen können, wie zum Beispiel den Kinobesuch, einen besonderen Ausflug oder im Sommer ein kleines Eis. Dazu kann ich mir das Projekt als mündliche Abi-Note anrechnen lassen und ich schreibe eine Seminararbeit über ein Thema, das mit "Balu und Du" in Zusammenhang steht.
BZ: Was war dein tollstes Erlebnis mit Mogli?
Es gab immer wieder kleine Dinge, die ich sehr schön fand. Beispielsweise hat er mir nach den Ferien ein Bild gemalt und es mir geschenkt. Einmal gab es zudem ein Treffen mit allen Balu-und-Du-Tandems, was ein neues Erlebnis für alle war. Auch merkt man, dass ihm die gemeinsame Zeit mit mir und die ungeteilte Aufmerksamkeit gefällt, indem mein Mogli mich beispielsweise fragt, wann das nächste Treffen stattfindet oder wie lange wir uns denn noch treffen können, bevor ich nach Hause muss. Ich finde diese Bestätigung sehr schön, weil mir die Treffen ebenfalls sehr gefallen.