"Wichtig ist, sicher wieder heimzukommen"

ZISCH-INTERVIEW mit dem Notarzt Johannes Nolte.  

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Johannes Nolte   | Foto: privat
Johannes Nolte Foto: privat

Johannes Nolte arbeitet als freiberuflicher Notarzt bei der Luftrettung bei Air Zermatt in der Schweiz. Air Zermatt ist für 70 Prozent der gesamten Gebirgsrettung in der Schweiz zuständig. Jakob Ulferts, Zisch-Reporter aus der Klasse 4b der Turnseeschule Freiburg, hat Johannes Nolte Fragen über seine Arbeit gestellt.

Zisch: Wie ist es denn da oben?
Nolte: Schön!
Zisch: Warum?
Nolte: Weil die Erde aussieht wie eine Spielzeuglandschaft. Alles wirkt ästhetisch. Wie in einem großen Puppenhaus.
Zisch: Was war Ihre spektakulärste Rettungsaktion?
Nolte: Ein vollbesetztes Kleinflugzeug mit sechs Schwerverletzten, das sich beim Landeanflug überschlagen hat und in Flammen aufzugehen drohte.
Zisch: Wie viele sind Sie im Helikopter?
Nolte: Das Team besteht aus drei Personen: einem Piloten, der die Verantwortung für die Crew und den Hubschrauber hat, einem Rettungssanitäter, der für den Funkverkehr mit der Rettungsleitstelle, die Navigation und das Bedienen der Rettungswinde zuständig ist, und einem Notarzt, der die medizinische Verantwortung hat und für alle ärztlichen Maßnahmen am Patienten zuständig ist. Bei Bedarf kommt als weitere Person noch ein Rettungsspezialist hinzu, der sich mit Rettung in schwierigem Gelände auskennt, zum Beispiel ein Bergführer.
Zisch: Wie viele Menschen haben Sie ungefähr schon gerettet?
Nolte: Ich kann keine genauen Zahlen sagen. Wir haben in der Saison pro Tag sechs bis zehn Einsätze. Im Jahr 2017 hatte Air Zermatt knapp 2000 Einsätze.
Zisch: War die Ausbildung schwer?
Nolte: Sie war vor allem sehr lang. Erst ein Medizinstudium über sechs Jahre, dann die Ausbildung als Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin über fünf Jahre. Und anschließend noch Zusatzausbildungen in Bergrettung, Notfallmedizin und Höhenmedizin.
Zisch: Haben Sie auch Nachteinsätze?
Nolte: Helikopter sind in der Schweiz grundsätzlich ausgestattet für Nachtflüge. Der Pilot hat ein Nachtsichtgerät und der Helikopter einen Suchscheinwerfer. Nachts ist aber die Gefahr für das Team größer, so dass erhöhte Sorgsamkeit und Ruhe wichtig sind. Nicht die Geschwindigkeit hat Priorität, sondern das sichere Wieder-nach-Hause-kommen.

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