Handball
Wie die HSG Freiburg die nächste Stufe zünden will
Aufsteiger HSG Freiburg kämpft in der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt. Doch nicht nur sportlich wollen die Handballerinnen der Red Sparrows diese Saison einen Schritt nach vorne machen.
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"Sportlich läuft alles wie erwartet", sagt Gisela Schoritz, die Sportchefin der Zweitliga-Handballerinnen. Drei Spiele ist die neue Runde für die Aufsteigerinnen der HSG Freiburg gerade einmal alt. Zwei Niederlagen und ein Unentschieden stehen bisher zu Buche. "Gegen Leipzig und Nürtingen haben wir Lehrgeld gezahlt", sagt Schoritz. Gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten erkämpfte sich das Team von Trainer Igor Bojic auswärts ein Remis. "Wir haben gute Phasen, aber über ein komplettes Spiel hat es noch nicht gereicht", sagt Schoritz.
Ihr Trainer stimmt ihr da zu, Bojic sagt: "Die Vorbereitung war kurz und eigentlich nicht auf Zweitliganiveau." Nach der Aufstiegssaison brachen ihm drei Stabilitätsfaktoren weg: Rückraumspielerin Rebecca Dürr, Kreisläuferin Jessica Peter und Torfrau Debora D’Arca.
Auf der Habenseite stand hingegen einzig Neuzugang Regina Veith, eine Kreisläufin, die vom Oberligisten SG Heidelshem/Helmsheim in den Breisgau wechselte. Neu-Rückraum-Spielerin Tabea Engler ist vorerst für die zweite Mannschaft in der Regionalliga vorgesehen. "Der Spielerkader ist reduziert, das hat Auswirkungen auf das Trainingsniveau", sagt der kroatische Trainer, der einst selbst auf Champions-League-Niveau warf.
Der Trainer ist keiner, der klagt
Doch Bojic ist keiner, der klagt. "Gerade der Punktgewinn war wichtig. Wir müssen fast fehlerlos spielen, um hier zu bestehen. Ich weiß aber, dass die Mädels in der 2. Bundesliga mithalten können, doch sie müssen es auch selbst spüren." Sein Fazit ist deshalb positiv: "Wir sind auf einem guten Weg, ich bin mega motiviert."
Ohnehin ist die Vorbereitung auf den späten Oktober und den frühen November ausgelegt gewesen. "Da starten unsere fünf Wochen der Wahrheit", sagt Bojic, der die HSG in seinem fünften Jahr trainiert.
Denn neben den Freiburgerinnen hatten es im Mai die SG 09 Kirchhof und der Rostocker HC in die zweite Liga geschafft. Gegen sie wollen die Spatzen punkten. Auch den TuS Lintfort und die personell geschwächten Bundesliga-Absteigerinnen von Bayer 04 Leverkusen sehen die Freiburgerinnen auf ähnlichem Niveau. Und am Ende müssen die Breisgauerinnen drei Teams in der 16er Staffel hinter sich lassen, um die Klasse zu halten.
Zwei Mal abgestiegen aus der 2. Liga
Es wäre das erste Mal, dass das Team das sportlich schafft. Denn nach den bisherigen Anläufen 2019 und 2023 stand jeweils der Abstieg aus der eingleisigen 2. Bundesliga. 2020 durfte die HSG lediglich aufgrund der Pandemie-Regelungen des Verbandes in der Liga bleiben.
Genau darum drehen sich die Gedanken der HSG-Verantwortlichen: "Uns beschäftigt, wie wir den nächsten Schritt schaffen, um uns richtig in der Liga zu etablieren", sagt Schoritz. Dazu hat der Verein eine Expertengruppe um den ehemaligen Cheftrainer Ralf Wiggenhauser ins Leben gerufen.
Expertengruppe ins Leben gerufen
"Sie haben die Struktur untersucht und dabei ein neues Konstrukt geschaffen", erklärt die Sportchefin. Seit 2004 hat sie die Geschicke des ersten Teams geleitet. Dass sie kürzertreten will, ist seit Langem bekannt. Genauso, dass die 2. Bundesliga aber eigentlich ein mehr an Führung und Management fordert. Die Expertengruppe hat deshalb eine neue Position der sportlichen Leitung ins Leben gerufen. Schoritz tritt dadurch in den Hintergrund. Und der Verein will so die nächste Stufe erreichen und Schoritz freut das. Vorerst ehrenamtlich übernimmt nun Sohn Julius Faßbinder, der aktuell beim südbadischen Handballverband arbeitet, das neue Leitungsamt. Der Verein hofft, dass damit der Grundstein für eine lange Bundesliga-Zukunft gelegt wird.