Nahverkehr
Wie geht es weiter mit der Schülerbeförderung um Ettenheim?
Wie geht es weiter mit der Schülerverbindung zwischen den Landkreisen? Die Strecke von Forchheim nach Ettenheim wird gekündigt. Die Beteiligten sagen: Der ÖPNV ist wichtig, Lösungen werden gesucht.
Fr, 6. Jun 2025, 17:07 Uhr
Ettenheim
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Die Schulträger der kirchlichen Schule St. Landolin, der städtischen Schulen in Ettenheim sowie der Gemeinschaftsschule Rust/Kappel-Grafenhausen haben sich mit Vertretern des Landratsamts Ortenaukreis und Bürgermeistern aus dem nördlichen Kaiserstuhl und dem Landkreis Emmendingen getroffen, um über die Kosten der Schülerbeförderung zu sprechen. Dies teilt das Landratsamt Ortenaukreis mit. Rund 1000 Schülerinnen und Schüler aus den südlichen Nachbarlandkreisen besuchen derzeit Schulen im Ortenaukreis, wobei etwa 82 Prozent die Schule St. Landolin besuchen.
Die Organisation und Finanzierung der Schülerbeförderung sei laut dem Gesetz über den kommunalen Finanzausgleich (FAG) Aufgabe der jeweiligen Schulträger. Der Ortenaukreis erstatte diesen die förderfähigen Ausgaben auf Grundlage seiner "Satzung über die Erstattung der notwendigen Schülerbeförderungskosten". Eine Herausforderung bestehe darin, dass laut Satzung nur etwa ein Viertel der betroffenen Kinder Anspruch auf Kostenerstattung durch den Ortenaukreis habe. Für die übrigen Schülerinnen und Schüler seien entweder nähergelegene Schulen vorhanden oder es bestehe ein vorrangiger Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die Kosten sind stark angestiegen
Über viele Jahre hinweg sei der Schülerverkehr aus dem Landkreis Emmendingen zu den Schulen in der südlichen Ortenau eigenwirtschaftlich von Verkehrsunternehmen organisiert worden. Im Jahr 2022 sei dies aufgrund stark gestiegener Kosten nicht mehr möglich gewesen. Um die Beförderung dennoch sicherzustellen, habe der Ortenaukreis kurzfristig und unbürokratisch die Zubestellung verschiedener Fahrten aus dem Landkreis Emmendingen übernommen.
Die daraus entstehenden Kosten hätten bisher über das Budget für die Schülerbeförderung innerhalb der festgelegten Höchstbeträge aufgefangen werden können. Dies sei ein Entgegenkommen des Ortenaukreises im Sinne der Schulträger und insbesondere der Schülerinnen und Schüler aus den beiden anderen Landkreisen gewesen. Inzwischen seien die Kosten jedoch weiter gestiegen. Laut Satzung könne der Ortenaukreis für Verbindungen westlich der Bahnlinie derzeit rund 200.000 Euro erstatten, die tatsächlichen Kosten beliefen sich jedoch auf etwa 300.000 Euro.
Bürgermeister wollen Verbindungen erhalten
Beim Treffen habe unter den teilnehmenden Bürgermeistern Einigkeit geherrscht, dass der Großteil der Verbindungen erhalten bleiben solle. Um dies zu ermöglichen, würden derzeit verschiedene Lösungsansätze intensiv geprüft. Ungeachtet dessen stehe bereits fest, dass der Ortenaukreis seine Zubestellung für den Direktbus von Forchheim zur Schule St. Landolin zum Ende des aktuellen Schuljahres kündigen werde. Für die betroffenen Schülerinnen und Schüler stünden alternative ÖPNV-Verbindungen zur Verfügung, unter anderem über die Bahn sowie eine Buslinie ab dem Bahnhof Orschweier nach Ettenheim.
Für einen weiteren Direktbus ab Freiamt zur Schule St. Landolin, der zur Hälfte vom Landkreis Emmendingen finanziert werde, bestehe Planungssicherheit bis Ende 2028, vorausgesetzt, die Schülerzahlen blieben stabil. Die Verantwortlichen betonten, dass die Sicherstellung der Schülerbeförderung eine hohe Priorität habe und man gemeinsam an einer nachhaltigen Lösung arbeite.