Gelebte Tradition hat in Elzach ganz eigene Regeln und eine identitätsstiftende Bedeutung – ein Versuch, der alemannischen Fasnet aus einer anderen Perspektive nachzuspüren: als Schuttig.
Drei Tage lang ist alles ganz anders als sonst das Jahr über: Von Sonntag bis Dienstag vor Aschermittwoch bin ich ein Schuttig. Eine Holzmaske vor dem Gesicht, auf dem Kopf einen mit Schneckenhäuschen besetzten Strohhut, in einem Anzug aus Sackleinen, auf das überall rote Filzstreifen genäht sind, einen Stock mit einer Schweinsblase in der Hand, ziehe ich durch die Straßen und Gasthäuser meiner Heimatstadt Elzach. Mit mir tun das Hunderte von Männern jeden Alters.
Ähnliches spielt sich in zahlreichen kleineren und größeren Ortschaften im Schwarzwald, auf der Baar oder in Oberschwaben ab, alles unter dem Oberbegriff "Schwäbisch-alemannische Fasnacht". Jeder Ort hat seine eigenen mehr oder weniger traditionsreichen Narrengestalten und sein mehr oder weniger reich ausgebildetes Fasnachtsbrauchtum.
Die Freude an der Verkleidung
Wenn man von Kindheit an in das örtliche ...