Kurzkritik

Wie war’s bei...Cro in der Rothaus Arena in Freiburg?

Konfetti, Smartphones und Partymucke: Rapper Cro mit der Pandamaske spielte in der Freiburger Rothaus Arena und machte eine kleine Party daraus. 7000 Fans feierten mit.  

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Cro in der Freiburger Rothaus-Arena  | Foto: Daniel Fleig
Cro in der Freiburger Rothaus-Arena Foto: Daniel Fleig
Der erste Eindruck: Man sieht nichts. In dem Augenblick, in dem der weiße Vorhang auf der Bühne fällt und den Blick auf Cro freigeben soll, werden die Smartphones in die Höhe gerissen. Minutenlang sieht man nur Hände und Handykameras. Die Szene wiederholt sich während des Konzerts öfters. "Noch schnell ein Foto für Facebook machen" entspricht wohl dem Bedürfnis der Jugendlichen. Als sich der Händewald lichtet, sieht man den agil hin- und herspringenden Rapper Cro, der – selbstverständlich – seine Pandamaske übers Gesicht gezogen hat (Fotos).

Das Publikum: Natürlich sind die Mädchen in der Überzahl. Natürlich sind die meisten von ihnen jung und werden von ihren Eltern begleitet. Was hingegen überrascht, sind die außergewöhnlich vielen Jungscliquen, die sich das Konzert anschauen und mindestens genauso textsicher sind wie die Mädels. Cro kann sich bei seinen größten Hits wie "Einmal um die Welt", "Easy" oder "Du" voll auf seine knapp 7000 Freiburger Fans verlassen. Die ersten Strophen werden meist komplett vom Publikum gesungen und mit einem "Freiburg, das macht Spaß!" kommentiert.

Die Musik: Eingängig, poppig und clever. Wenn Cro vom Verliebtsein, vom Sommer und vom Feiern singt, trifft er damit genau in die Herzen dieser jungen Generation. Es ist sein viertes Konzert in Freiburg, Cro spielte schon zweimal kleine Radiokonzerte und im ausverkauften Haus der Jugend. Jetzt hat er bewiesen, dass er auch die große Halle der Rothausarena füllen kann. Unterstützt wird er von DJ Psaiko-Dino und seiner kleinen Band. Cro ist dafür bekannt, auch mal Instrumentals von anderen Künstlern zu picken. Sein Hit "Einmal um die Welt" basiert auf einem Song der Kilians – und auch auf dem Messegelände kommen die Referenzen nicht zu kurz: Bloc Party, Nirvana, Justice und The White Stripes werden angespielt.

Die Setlist:
Gespielt werden die Songs seines Debütalbum "Raop" – ein Begriff, mit dem Cro die Stile Rap und Pop verbindet – inklusive der Hits "Meine Zeit", "Easy", "King Of Raop" und "Genauso". Zu Partysongs mutieren die aktuelle Single "Whatever" und der Gute-Laune-Song "Einmal um die Welt".

Bühnengebaren: Cro ist ein Sympathieträger. Er weiß aber auch, wie er sein Publikum dazu bringt, ihn noch mehr zu mögen. "Ihr seid das beste Publikum"/"Ihr singt viel besser als ich"/"So gut wie in Freiburg war es noch nie". Lustig, locker, aber nie unter der Gürtellinie, verteilt Cro seine Pointen zwischen den Songs und witzelt mit DJ Psaiko-Dino um die Wette. Die Väter und Mütter hat er spätestens für sich gewonen, als er einen Song seiner Mutter widmet. Zwei Mädels werden auf die Bühne geholt, um ein Foto von der Band zu machen. Sie werden von Tausenden beneidet. Sogar eine Kuppelshow zieht Cro ab, als er alle Singles bittet, die Hand zu strecken und sich mit einem Single daneben zu vereinen.

Was in Erinnerung bleibt: Es gibt zahlreiche Cro-Doubles: Pandamützen, Pandahaarreifen und geschminkte Pandagesichter. Außerdem das Bühnenbild, bestehend aus einer tollen Lichtshow, in deren Mittelpunkt die drei großen Buchstaben C, R und O stehen. Konfetti-Regen als Höhepunkt.

Der Gesamteindruck: 7000 mitsingende Fans, die nicht nur textlich, sondern auch physisch von Cro gefordert werden ("Habt ihr Hände?"/"Jetzt alle springen!"). Ein Abend voller netter Ideen, der darin gipfelt, dass der Vorhang vom Anfang auch am Ende noch einmal fällt. Die einen feiern, die anderen kuscheln – zur Musik von Cro ist beides möglich.

Note: 2+

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