Zisch-Interview

Wilde Lagerfeuer und nächtliche Einsätze

Patrick Reimann vom BBZ Stegen traf sich mit dem stellvertretenden Feuerwehrkommandanten der Ortsteilfeuerwehr Kollmarsreute, Markus Hepp, in dessen Wohnung. Dort stellte er ihm einige Fragen zur Freiwilligen Feuerwehr.  

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Patrick Reimann: Wie wird man Feuerwehrkommandant?
Markus Hepp: Also, mit 18 kann man in den aktiven Dienst eintreten und eine Grundausbildung absolvieren. Danach gibt es noch mehrere Lehrgänge, von denen man mindestens den Gruppenführerlehrgang besucht haben muss. Der Kommandant wird dann von den Mitgliedern im aktiven Dienst auf fünf Jahre gewählt. Der Stadtrat muss diese Wahl absegnen, bevor sie in Kraft tritt.

Patrick: Gibt es einen Konflikt zwischen Freizeit und der Freiwilligen Feuerwehr? Wie sehr grenzt die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Ihre Freizeit ein?
Hepp: Im Prinzip ähnelt die Freiwillige Feuerwehr einem Verein, wobei ich anmerken muss, dass wir eine Institution sind. Wir haben auch Proben, in denen wir, ähnlich wie zum Beispiel ein Musikverein das Spielen von Instrumenten probt, den Umgang mit Einsätzen und Werkzeugen üben, die wir bei einem Einsatz gebrauchen könnten. Zudem machen wir im Jahr auch einige Ausflüge und wir helfen beim Organisieren von Festen vor Ort. Dann gibt es auch noch Feuerwehrwettkämpfe, bei denen man Abzeichen erringen kann.

Patrick: Aber was ist mit der Familie? Gibt es da nicht Konflikte?
Hepp: Die Familie muss ganz klar hinter der Entscheidung stehen, aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr mitzumachen, ansonsten geht es einfach nicht. So gibt es ja auch viele Abende, an denen man, besonders in einer Führungsposition, abends weg ist und Teambesprechungen hat. Zudem kann man ja nie wissen, wann und wo ein Einsatz von Nöten ist, da muss man flexibel sein. Je nachdem kann es schließlich doch mal Einsätze mit einer Dauer von bis zu vierundzwanzig Stunden geben.

Patrick: Für welche Einsätze ist denn die Feuerwehr da?
Hepp: Letztes Jahr hatten wir drei Einsätze. Wir wurden zum Beispiel gerufen, da ein Lagerfeuer außer Kontrolle geraten war. Doch die Feuerwehr ist nicht nur für Brandlöschung da, sondern auch für die Rettung von Menschen und Tieren zuständig, sowie das Beseitigen von anderen Problemen, etwa umgestürzter Baumstämme, die einen Weg blockieren. Oder wir befreien überflutete Straßen und Keller vom Wasser.

Patrick: Wie viele aktive Mitglieder zählt Ihre Feuerwehr zurzeit?
Hepp: Wir haben 22 aktive Mitglieder, darunter zwei Frauen. In der Jugendfeuerwehr haben wir zurzeit nur ein aktives Mitglied.

Patrick: Was macht man in der Jugendfeuerwehr?
Hepp: In der Jugendfeuerwehr wird auf spielerische Art und Weise der Umgang mit Geräten gelehrt und wie normalerweise ein Einsatz abläuft. Es sind auch Jugendliche aus den Gemeinden Maleck, Mundingen, Wasser und Windenreute dabei.

Patrick: Also kann man das auch als Hobby machen?
Hepp: Nein, man sollte sich schon bewusst sein, dass es auch harte körperliche Betätigung gibt. So gibt es zum Beispiel jedes Jahr den Tag der Berufsfeuerwehr, an dem die Jugendfeuerwehr den ganzen Tag ihre Bereitschaft zeigen muss. Da kann es schon mal sein, dass sie zu einem Autobrand geschickt werden, sogar mitten in der Nacht.

Patrick: Wie wird man ein Mitglied der Jugendfeuerwehr?
Hepp: Nun, wer Interesse hat, kann auch erst mal nur bei einer Übung vorbeischauen, diese finden immer mittwochs statt. Man kann sich aber auch bei dem Jugendleiter melden. Wir freuen uns über jeden, der Interesse hat, mitzumachen.

Patrick: Wie ist denn die Gemeinschaft in ihrer Feuerwehrgruppe?
Hepp: Die Gemeinschaft ist in unserer Abteilung wirklich gut, obwohl wir gerne noch mehr Interesse an der Feuerwehr sehen würden. Vor allem altersmäßig sind wir ein bunter Haufen, von 18 bis 65 ist alles dabei.

Patrick: Vielen Dank für das Interview, Herr Hepp.

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