Tierwelt
Wildkatze breitet sich in Deutschland wieder aus
Der gefährdeten Europäischen Wildkatze geht es wieder besser. Sie würde wohl auch neue Gebiete erobern, wenn sie Wege fände. Diesen Schluss ziehen Artenschützer aus einer neuen Gendatenbank.
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Fachleute gehen von 5000 bis 7000 Tieren dieser gefährdeten Art in Deutschland aus. Zu den Hauptverbreitungsgebieten gehören demnach die ausgedehnten Wälder von Eifel, Hunsrück, Westerwald, Taunus, Pfälzer Wald und Hainich (Thüringen).
Für die Untersuchung wurden in zehn Bundesländern sogenannte Lockstäbe mit dem für Wildkatzen verführerischen Baldrian aufgestellt. Die Katzen reiben sich daran und verlieren Haare, die von vielen Ehrenamtlichen aufgesammelt und gentechnisch untersucht werden. Die Experten waren erstaunt, dass sich die Populationen genetisch voneinander unterscheiden.
Während in Nord- und Mittelbayern überraschend viele Nachweise von Wildkatzen gesammelt wurden, gebe es im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb noch immer keine Vorkommen, stellte Bund-Bundesvorsitzender Hubert Weiger fest. "Das zeigt, dass die Wildkatzen bis hierhin noch nicht wandern konnten und an ihrer Wiederausbreitung gehindert werden."
Hoch in den Schwarzwald hat es die Wildkatze demnach noch nicht geschafft, dafür gibt es sie aber am Kaiserstuhl und in den Waldgebieten entlang den Rheinauen. Das ist laut dem Bund-Landesverband Baden-Württemberg spätestens seit Totfunden 2006 und 2007 am Kaiserstuhl und dem Fund von Wildkatzen 2009 in der Nähe von Baden-Baden deutlich geworden.
In dem Projekt "Wildkatzensprung" werden in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen Wälder durch grüne Korridore miteinander verknüpft. Dazu werden Bäume und Büsche gepflanzt, wo Verbindungswege durch intensivere Landwirtschaft, Straßen oder Siedlungen verloren gegangen sind. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das Projekt bis 2017.
Der Bestand der Europäischen Wildkatze war durch die Jagd stark reduziert worden. Ein Großteil der weltweiten Population lebt in Deutschland. Darum trägt Deutschland nach BfN-Angaben eine besondere Verantwortung für den Erhalt der scheuen Tiere.
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