"Wir beteten im Keller"
ZISCH-INTERVIEW mit Toms Opa Otto Rieger über die Zeit im Zweiten Weltkrieg.
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Wie war das eigentlich im Zweiten Weltkrieg? Tom Götz aus der Klasse 4 der Grundschule Hecklingen hat seinen Opa befragt. Otto Rieger war nämlich ein kleiner Junge, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Im Interview erzählt er, wie man damals als Kind lebte und ob er Angst vor Bombenangriffen hatte.
Otto Rieger: Von der ersten bis zur dritten Klasse war von Montag bis Samstag immer Nachmittagsschule, weil der Lehrer Morgens die Viert- bis Achtklässler unterrichtete. Nach dem Krieg gab es oft wochenlang keine Schule, weil kein Lehrer kam.
Tim: Ich habe vier verschiedene Lehrerinnen an der Schule, die alle sehr nett sind, wie war das bei dir?
Otto Rieger: Wir hatten einen Lehrer und der war sehr, sehr streng. Wenn man zum Beispiel die Hausaufgaben vergass, musste man nachsitzen.
Tim: Hattet ihr Gummibärchen und Süßigkeiten?
Otto Rieger: Nein, bei uns gab es nur Marmeladenbrote und Dörrobst.
Tim: Wir haben heute sehr viel Spielsachen, mit was habt ihr gespielt?
Otto Rieger: Mit nicht viel, einem Ball aus Gummi, ein Tanzknopf. Und aus einem Fahrradreifen bauten wir uns einen Reifen.
Zisch: Wir schauen fast täglich Fernsehen, hattet ihr auch einen?
Otto Rieger: Nein, erst 1955 bekamen wir den ersten Fernseher in ganz Bombach.
Zisch: Ich liebe Fußball und spiele schon fünf Jahre im Verein. Gab es den SV Bombach auch schon in deiner Zeit?
Otto Rieger: Wir kickten auf der Straße, der Verein wurde erst 1948 wieder gegründet. Es gab aber nur eine A-Jugend.
Zisch: Hausaufgaben, Katze füttern und ein paar Hausarbeiten das sind meine täglichen Pflichten. Was für Pflichten hattest du?
Otto Rieger: Ich musste meinem Vater in der Wurstküche helfen, Kartoffeln für die Schweine abkochen, samstags die Straße fegen, immer mit aufs Feld, Schweine füttern und misten, Holz machen und vieles mehr. Es waren mehrere Stunden Arbeit am Tag.
Zisch: Hast du einen Bombenangriff miterlebt?
Rieger: Ja, wir saßen im Keller und beteten. Es gab zwei Tote in Bombach.
Zisch: Alle Familien haben Autos, Fahrräder, Roller und Motorräder, ich kann gar nicht alle zählen. Wie war das früher?
Rieger: In ganz Bombach gab es lange nur ein Auto.
Zisch: Ich habe eine schöne Kindheit hier in Bombach, warst du auch glücklich?
Rieger: Ja, ich hatte trotz allem auch eine glückliche Kindheit.
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