Wir haben es tatsächlich geschafft

ZISCHUP-REPORTERIN Elena Greulich berichtet über die erfolgreiche WM-Qualifikation ihrer Tanz-Company "Pas de Chat".  

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Nichts anderes hat mehr Platz im Kopf: Elena Greulich beim Tanzen  | Foto: Privat
Nichts anderes hat mehr Platz im Kopf: Elena Greulich beim Tanzen Foto: Privat

"Wir haben es geschafft! Wir sind für die Weltmeisterschaft qualifiziert!" Wir, das ist die Tanz-Company "Pas de Chat" aus Freiburg. In so einem Satz steckt nicht nur der Auftritt, sondern auch das ganze Training, das davor stattfand, und das ist nicht immer so, wie man denkt.

Meine Gruppe und ich gehen in den Trainingssaal und ich bin nicht wirklich motiviert. Doch das ist jetzt nicht wichtig. Wir fangen erstmal mit dem Aufwärmen an und machen einfache Übungen. Bis jetzt ist alles entspannt. Doch ich weiß, was gleich kommt: Krafttraining. Es ist so anstrengend, aber da muss man eben durch. Doch das Wichtigste, um Turniere tanzen zu können, ist natürlich der Tanz, und den muss man erstmal choreografieren. Das zu schaffen, bevor die Turniersaison anfängt, kann ziemlich anstrengend sein. Zum einen für den Trainer, zum anderen für die Tänzer, denn sie müssen den Tanz immer und immer wieder durchtanzen, und man muss immer wieder etwas ändern. Dafür muss man gut aufpassen und sich konzentrieren. Ich persönlich finde, ein Tanz ist erst gut, wenn nicht nur der Trainer choreografiert, sondern auch die Tänzer ihre Ideen einbringen können.

Aufwärmen, eintanzen und Aufstellung merken

Heute ist es dann soweit! Wir fahren zum Turnier. Wir kommen schon in unseren Trainingsanzügen und haben die Frisur zu Hause gemacht. Wir treffen uns in der Umkleide und beginnen mit dem Schminken. Tänzer aus einer anderen Gruppe meiner Tanzschule helfen uns, damit alles etwas schneller geht. Zusammen mit unserer Trainerin gehen wir zu der Bühne und wärmen uns auf, während andere Gruppen sich eintanzen. Meistens hat die Gruppe zehn Minuten Zeit, um sich an den Boden zu gewöhnen und die Aufstellung der Tanzfläche anzupassen und durchzutanzen.

Dann sind wir dran. Wir gehen auf die Bühne. Jetzt ist volle Konzentration angesagt! Denn wie man jetzt aufgestellt ist, kann man nicht mehr ändern und darf man auch nicht vergessen. Nach dem Eintanzen ist oft noch etwas Zeit, also esse und trinke ich noch etwas. Diese Zeit kommt mir sehr lange vor, aber ich schaue mir einfach andere Tänzerinnen und Tänzer an, dann vergeht die Zeit oft schneller. Ungefähr eine halbe Stunde vor unserem Auftritt wärmen wir uns zusammen nochmal ordentlich auf und ich gehe für mich wichtige Stellen nochmal durch und oft auch nochmal den ganzen Tanz in Gedanken. Es ist schließlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft, da will man nichts vermasseln.

"Und die Startnummer vier, Pas de Chat!" Jetzt bin ich richtig aufgeregt. Meine Gruppe geht auf die Bühne und wir begeben uns auf unsere Position und warten angespannt, bis unsere Musik beginnt. Mit dem ersten Ton ist meine Konzentration voll bei dem Tanz und nichts anderes hat mehr Platz in meinem Kopf. Trotz meiner Konzentration auf den Tanz erwische ich mich dennoch dabei, dass ich im Publikum nach meinen Eltern suche. Da sind sie! Am liebsten würde ich lächeln, doch unser Tanz ist böse. Ich muss mein Gesicht kontrollieren, aber das kann ich ja zum Glück.

Mit Ende des Liedes gehen wir wieder von der Bühne runter, komplett außer Atem, denn ich habe wirklich alles gegeben. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, erinnere ich mich natürlich auch an die kleinen Patzer, die ich gemacht habe. Unsere Trainerin bespricht mit uns, was wir besser machen können, und nimmt uns in den Arm. Nach der Aufregung ist der Hunger wieder da.

"Wir kommen nun zur Siegerehrung der Jugendformationen im Jazz." In der Hoffnung, den ersten Platz gemacht zu haben, begeben wir uns zur Bühne. Die Plätze werden vom letzten bis zum ersten Platz aufgezählt. Wir sind auf jeden Fall nicht bei den schlechteren Plätzen.

"Und der erste Platz geht an Pas de Chat!" – damit hätte ich nie im Leben gerechnet! Wir haben es tatsächlich geschafft. Ich möchte meine Tränen zurückhalten, aber es geht nicht, ich bin so überwältigt. Heulend rennen meine Gruppe und ich auf die Bühne und bekommen unsere Urkunde und unsere Medaillen. Jetzt werden natürlich noch eine ganze Menge Fotos gemacht. Persönlich finde ich, dass es immer so lange dauert, weil man immer lächeln muss, dabei würde ich jetzt viel lieber zu meinen Eltern rennen und sie in den Arm nehmen.

Irgendwann sind auch die Fotos im Kasten. Von allen Seiten bekommen wir Glückwünsche. Die Mühe und Anstrengung haben sich definitiv gelohnt!

Es war ein langer, anstrengender Tag mit vielen Emotionen. Überglücklich falle ich zu später Stunde in mein Bett.

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