Aufrüstung
Wir müssen friedenstüchtig werden
Ekkehard Trautwein (Endingen)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Bis heute – 10. Juni 2025 – kaum eine Badische Zeitung ohne eine Seite "Aufrüstung". Erschreckend und gefährlich diese wachsende Begeisterung für mehr Waffen, mehr Soldaten und immer mehr Geld für Rüstung. Wenn unsere neue Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD – und selbst die Grünen, ehemals "starke Friedenspartei"– sich unisono an diesem Säbelrasseln beteiligen, ist es unsere Pflicht, mit aktiver Friedenspolitik gegenzusteuern.
Nicht "kriegstüchtig", wie unser Verteidigungsminister uns weismachen will, friedenstüchtig müssen wir werden. "Wir rüsten auf, um Krieg zu verhindern", Originalton unseres grünen Ministerpräsidenten. Aufrüstung hat noch nie einen Krieg verhindert. Alle klagen über wachsende Schulden; Geld fehlt an allen Ecken und Enden; für Aufrüstung ist genug da.
Wie begründet unsere Politik diese irrsinnige Aufrüstung? Täglich schüren alle Medien die "Russenangst". Deutschland wurde noch nie von Russland angegriffen; umgekehrt schon. Und den Ukraine-Krieg für die Erhöhung der Militärausgaben auf fünf Prozent zu begründen, ist völlig irrational. Die Nato, das größte Verteidigungsbündnis, ist Russland in jeder Hinsicht überlegen. Der größte Teil des Rüstungsetats könnte in unserem Land sinnvoller eingesetzt werden. Putin hat die Ukraine angegriffen; über die Ursachen lässt es sich streiten. "Putin ist nicht zum Frieden bereit", hören wir immer wieder. Nur wer sich in die Lage des Gegners – hier Russland – versetzen kann, ist zu Friedensverhandlungen ernsthaft fähig. Rechtfertigen Hunderttausende Tode ein Weiter so? Glaubt ernsthaft noch einer, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann? Die Gefahr, dass Russland einen Nato-Staat angreift, erscheint mir abwegig. Putin ist ein Diktator und Aggressor – ein Selbstmörder ist er nicht.
Haben wir Deutsche aus der Vergangenheit nichts gelernt? Stoppen wir diese unbegründete Begeisterung für Aufrüstung. Ernsthafte Friedensbemühungen und Friedenssicherung müssen das Primat der Politik sein. Und an die schweigende Mehrheit die Forderung des großen Philosophen Kant: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen".
Ekkehard Trautwein, Endingen