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"Wir vermissen soziale Kontakte sehr"

  • Laurin Richthammer, Klasse 4b, Turnseeschule (Freiburg)

  • Fr, 26. März 2021
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Bettina Richthammer, die mit ihrer Familie in London lebt, über das Leben dort in Zeiten von Corona .

Bettina Richthammer mit ihrer Familie  | Foto: privat
Bettina Richthammer mit ihrer Familie Foto: privat

Bettina Richthammer ist meine Tante und sie lebt seit drei Jahren mit ihrem Mann Marius Lang und ihren zwei Kindern Hannah (4) und Emma (1) im Londoner Stadtteil Richmond. Bettina und Marius arbeiten beide in London. Hannah geht schon in die Schule, da die Schule in England mit vier Jahren beginnt. Emma ist noch in der Kita. Ich, Zisch-Reporter Laurin Richthammer aus der Klasse 4b der Turnseeschule in Freiburg, habe meine Tante über die Corona-Situation befragt.

Zisch: Wie hat sich euer Leben wegen Corona verändert?
Richthammer: Es ist langweiliger und ruhiger geworden. Wir arbeiten von zu Hause und leider gibt es keinen Familienbesuch mehr und auch sonst keinen Besuch von Freunden. Wir verbringen viel Zeit in der Familie.
Zisch: Was ist wegen Corona in London nicht mehr erlaubt?
Richthammer: Alle Geschäfte und Pubs sind geschlossen. Man darf niemanden eines anderen Haushalts sehen. Alle Schulen sind geschlossen. Die Kita hat aber offen. Es gibt keine Ausgangssperre und keine Kilometer-Beschränkung, aber man soll nicht reisen und soll in seinem Wohnviertel bleiben.
Zisch: Wie ist das für euch? Könnt ihr mir gute und auch schlechte Sachen nennen?
Richthammer: Das Schöne ist, es ist viel ruhiger, man hat viel weniger Termine. Aber wir vermissen soziale Kontakte sehr, insbesondere für die Kinder. Durch das Homeoffice wird keine Familienzeit für den Hin- und Rückweg zur Arbeit gebraucht. Weil die Stadt so groß ist, ist es nicht einfach, in die Natur zu kommen. Eigentlich gibt es nur die Parks und die Themse, um einen Ausflug zu machen. Das ist auf die Dauer ein wenig eintönig.
Zisch: Musstet ihr wegen Covid in Kurzarbeit?
Richthammer: Nein, mussten wir nicht. Wir arbeiten beide in Bereichen – Spielwaren, Pharmaindustrie –, in denen es viel zu tun gibt. Wir haben eigentlich sehr viel zu tun.
Zisch: Wie war es, mit der Krankheit infiziert zu sein?
Richthammer: Zuerst war es einfach sehr überraschend, weil wir uns an alle Regeln gehalten hatten, und wir nicht wussten, wo wir uns angesteckt hatten. Wir hatten auch Sorge, weil wir nicht wussten, welchen Verlauf die Krankheit nehmen würde. Wir hatten auch Angst, dass die Kinder krank werden könnten. Schlussendlich waren wir alle vier positiv, aber nur ich habe Symptome gehabt.
Zisch: Auf was freut ihr euch am meisten, wenn die Pandemie vorbei ist?
Richthammer: Unsere Familie zu sehen, nach Freiburg zu kommen. Darauf, dass alles wieder viel unbeschwerter wird für uns alle.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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