"Wir wollten es den Spießbürgern zeigen"
WILDE ZEITEN IN OFFENBURG: Zeitzeugen erinnern sich an den heftig umstrittenen Abriss der Zibold’schen Mühle, Offenburgs erstem autonomem Jugendzentrum.
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OFFENBURG. Der 9. Oktober vor 40 Jahren war ein Dienstag, an den sich viele ältere Offenburger noch bestens erinnern. An diesem Tag wurde umgesetzt, was der Offenburger Gemeinderat bereits am 4. Juni 1973 "in der wohl heißesten Sitzung in der Geschichte des Gemeindeparlaments" beschlossen hatte: der Abriss der Zibold’schen Mühle – jenem Gebäude, das das Stadtbild ebenso wie die Stadtkultur geprägt hat. Die Offenburger BZ-Redaktion hat Erinnerungen und Stimmen von Zeitzeugen zusammengetragen.
EGON KETTERER (80)Ich habe kaum eine Zeit erlebt, in der in so kurzer Zeit so viel in Bewegung kam. Man muss ja sehen, dass damals für die Jugend nicht viel geboten war und dass die jungen Leute auch nicht so mobil waren wie heute. Ich kam erst 1971 nach Offenburg, aber etwa um diese Zeit fingen die Proteste vor dem Rathaus an. Hunderte Jugendliche waren versammelt und wollten selbstbestimmte Räume. Es herrschte eine richtige Aufruhrstimmung. Die wollten diese Räume auch im Stadtzentrum, wo sie für alle sichtbar waren. Man muss ja den damaligen politischen Hintergrund sehen, der auch nach Offenburg geschwappt ist. Es gab Hausbesetzungen in Freiburg oder auch Heimbefreiungen. Da holten Studenten Jugendliche ...