Für zwei Euro pro Stunde in den Tod

Der Fall einer unterbezahlten Tagelöhnerin erschüttert Italien / Kritiker: Sklavenähnliche Verhältnisse / Die Regierung will handeln.
ROM. Weit vor dem Morgengrauen war Paola Clemente aufgestanden, wie immer um zwei Uhr in der Früh. Meist kehrte die Tagelöhnerin 13 Stunden später von ihrer Arbeit zurück, nach 300 Kilometern im Kleinbus mit den anderen Arbeitern und einem aufreibenden Arbeitstag in den Weinstöcken von Andria. Stundenlang schuftete die 49 Jahre alte Frau aus Apulien in der Sommerhitze und beschnitt Weinreben – für 27 Euro netto am Tag. Das sind zwei Euro die Stunde. ...