Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr-I 2023

Wo ist der Yeti?

Von Mila Schopp, Klasse 4, Hofackerschule, Freiburg  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
An einem sonnigen Tag im Himalaya trafen sich die drei Freunde Mila, Ben und Lulu in Milas Iglu. Die drei wollten ihren besten Freund, den Yeti besuchen. Sie zogen sich ihre Wanderschuhe an, packten ihre Rucksäcke und wanderten den beschwerlichen Weg hoch ins Gebirge. Als sie endlich am Eingang der Höhle des Yetis ankamen, riefen sie laut nach ihm. Er gab jedoch keine Antwort, nichts war zu hören. Zögerlich betraten sie die Höhle und liefen immer weiter rein. Auf einmal zuckten sie zusammen. Plötzlich hallte eine tiefe Stimme durch die Höhle "Ha ha ha, sucht ihr etwa euren Freund den Yeti? Den habe ich in mein Versteck gebracht, der ist bei mir gefangen gehalten, ihr werdet ihn nicht mehr Wiedersehen" und lachte erneut "ha ha ha." Die Freunde erschraken, schauten sich an und fragten sich, wem diese gruselige Stimme gehören mag. Mila meinte: "Vielleicht ist es der böse Zauberer, der damals schon einmal versuchte, den Yeti zu entführen." Ben holte sofort seine alleswissende MiBeLu aus seinem Rucksack, um im Universumsinternet nach Informationen über den bösen Zauberer zu recherchieren. Und tatsächlich fand er Hinweise auf ein Schneeloch in der Teufelsschlucht in dem der Zauberer auf der anderen Seite des Berges angeblich hausen würde. Ihnen war sofort klar, dass sie ihrem Freund helfen mussten. Sie verließen hastig die Höhle und machten sich auf den Weg dorthin.

Eine Gebirgskarte aus dem Internet sollte ihnen helfen dabei. Der Weg ging steil bergab und immer wieder rutschten sie auf den vereisten Schneeplatten ab. Ständig mussten sie sich gegenseitig halten und kamen nach einem langen Fußmarsch erschöpft an der Teufelsschlucht an. Nun mussten sie den Eingang des Schneelochs finden. Mit Stöcken suchten sie die vereiste Schneefläche ab als es auf einmal ganz dunkel wurde. Lulu flüsterte stotternd " Ddddaa seht mal, eeeeeiin großer Schatten". Ben und Mila drehten sich um und sahen einen finsteren großen Umriss. Die drei Freunde hatten vor lauter Angst trotz der Kälte schon ganz schwitzige Hände. Sie schauten sich an, nickten sich zu, nahmen ihren ganzen Mut zusammen und gingen durch den dunklen Vorhang aus Schnee. Kaum waren sie im Schneeloch, erschien ein heller greller Blitz und es ertönte wieder diese tiefe gruselige Stimme des bösen Zauberers die laut lachte. Es drehte sich alles um sie herum und sie standen auf einmal vor einem riesigen Eispalast. Umgeben war der Palast von einem reißenden Fluss in dem rotes Wasser tosend umher schoss. Man hörte den Zauberer inmitten einem dröhnenden Wirbelsturm lachen und sagen: "Ihr habt zwar den Weg zu mir gefunden, weil ich das so wollte, aber ihr werdet jetzt schon sehen, dass ihr gegen mich und meine Zauberei aus meinem ’Zauberbuch der bösen Himalayamächte’ keine Chance habt, euren Freund zu retten... ha ha haaa". Die Stimme verstummte und plötzlich verwandelte sich das Tosen des Wassers in ein laut knisterndes Geräusch von Feuer. Gleichzeitig sahen die drei Freunde, dass sich das Wasser in ein wild loderndes Feuer verwandelte und die Luft um sie herum heiß wurde. Rauchwolken stiegen aus dem Feuergraben der um den Palast führte und vernebelte die Sicht der Kinder. Ihre Augen brannten. Sie suchten im Nebel des Rauches ihre Hände, hielten sich dann ganz fest und umklammerten sich gegenseitig schützend mit aller Kraft. Auf einmal ertönte die Stimme des Zauberers wieder: "Neeeeiiiin, lasst euch sofort wieder los, hört auf euch zu umklammern, meine Kraft, meine Kraft verschwindet". Die Stimme verstummte und der ganze Spuk war von einer Sekunde auf die andere vorbei. Das Feuer und die Rauchschwaden verschwanden, es wurde wieder hell und im Fluss um den Palast befand sich nur noch leise plätscherndes Wasser. Ben, Mila und Lulu sahen eine kleine Brücke über den Fluss, die in den Palast führte. Sie nahmen nochmals ihre ganze Kraft zusammen. An den Händen haltend gingen die drei über die schmale Steinbrücke langsam in den Palast. Als sie im großen Palastsaal ankamen, hörten sie die leise aber deutliche Stimme des Yeti.

Sie folgten seiner Stimme und fanden ihn hinter einem Felsbrocken angekettet an einer dicken schweren Eisenkette. Überglücklich stürmten sie auf den Yeti zu und umarmten ihn. Sie wussten, dass ihr gemeinsamer Mut und der Zusammenhalt sie nicht aufhalten würde, den Yeti aus seiner Gefangenschaft beim bösen Zauberer zu retten. Nun mussten sie aber noch einen Weg finden, ihn von seiner Eisenkette zu befreien. Mila, die mit ihrem Rucksackinhalt immer bestens ausgerüstet war, kramte eine kleine Zange hervor. Obwohl dieses Werkzeug eigentlich viel zu klein für das Aufbrechen der Kette war, konnten sie mit vereinten Kräften, alle sechs Hände waren an der Zange, die Kette aufbrechen und den Yeti vom Felsbrocken befreien. Es war nur kurz Zeit, sich zu freuen, denn sie mussten so schnell als möglich den Palast verlassen. Der Yeti nahm die drei Kinder auf seinen Rücken und mit der Kraft der Schneegötter flogen sie aus dem Reich des bösen Zauberers. Lulu schwang ihre magische Wünschefeder. Viele kleine bunte Feuerwerksfunken zischten durch die eiskalte Luft und ließen die Erinnerung des Zauberers an den Weg zu der Höhle des Yeti vergessen. So konnte er sie nie mehr verfolgen und finden.

Als sie sicher in der Höhle angekommen waren, waren sich alle Vier einig, dass ihre innige Freundschaft, ihr Zusammenhalt und ihr außergewöhnlicher Mut der Grund war, dieses große Abenteuer zu bestehen. Mila, Ben und Lulu kuschelten sich erleichtert an das weiche Fell ihres Yeti und waren sehr froh wieder vereint zu sein. Freundschaft versetzt Berge und lässt Unmögliches geschehen, auch im größten Gebirge der Welt.

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