Woher das Gestein im Berg seine Farben bekommt

Ferienzeit ist Erkundungszeit, Sebastian Sahli empfiehlt Kindern und Jugendlichen, sich einmal das Bergwerk in Todtmoos anzusehen.  

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Ferienzeit ist nicht nur die Zeit für Reisen in die Ferne, sondern auch die Zeit fürs Erkunden der – manchmal gar nicht so bekannten – Umgebung. Sebastian Sahli, 13 Jahre alt, empfiehlt einen Besuch des Bergwerks in Todtmoos-Mättle, das ihm neulich sehr gefallen hat.

"Glück auf", das ist ein alter Bergmannsgruß, und mit "Glück auf" begrüßt auch Elisabeth Müller unsere Gruppe zur Führung durch das Todtmooser Besucherbergwerk. Heute sind es fast nur Kinder und Jugendliche, die daran teilnehmen, in Todtmoos gibt es spezielle Kinderführungen. Wir erfahren: Der Bergbau in Todtmoos hat Tradition. Bereits 1798 wurde begonnen, in der Erde zu schürfen, nachdem man dort ungewöhnliche Steine gefunden hatte. Bis ins Jahre 1937 wurden dort Nickelerz, das für die Stahlindustrie benötigt wurde, und Magnetkies gefördert. Dann wurde es stillgelegt, weil sich der Erzabbau nicht mehr lohnte. Das Bergwerk geriet in Vergessenheit.

Erst 1976 entdeckte Karlheinz Tartsch die Stollen wieder und betreut sie noch heute. Sie wurden wieder hergerichtet und dienen seit 2000 als Besucherbergwerk. Für eine Führung sollte man sich warm anziehen. Im Stollen herrschen nämlich sommers wie winters nur sechs Grad plus.

Interessant, was Elisabeth Müller zum Beispiel über die Werkzeuge der früheren Bergleute erzählt. Oder über die Entstehung der vielen Farben in den Gesteinen. Sie entstehen durch die unterschiedliche Zusammensetzung des Gesteins. Beeindruckend auch, dass all die Gänge im Bergwerk fast nur mit Hammer und Meisel geschaffen wurden – eine Heidenarbeit. Denn wie schwer es ist, Steine aus der harten Felswand zu klopfen, spürten wir am eigenen Leibe. Jedes Kind durfte sich nämlich einen Stein aus der Stollenwand hauen und als wertvolles Souvenir mit nach Hause nehmen – nicht jeder hat einen Stein aus einem Schwarzwälder Bergwerk. Zugehört wurde mit großem Interesse. Was vielleicht auch daran lag, dass die Erklärungen der Führerin sehr leicht verständlich waren, so dass auch jüngere Kinder sie schon verstehen konnten. Wer an einer Führung teilnimmt, sollte aber keine Angst vor hohen Treppen haben: es müssen nämlich zwei Wendeltreppen bestiegen werden, um in die höher gelegenen Stollen zu gelangen. Ein kleines bisschen Schwindel erregend, doch wenn man erst eine der Treppen überwunden hat, staunt man: Über der Treppe befindet sich eine Art Kuppel, ein so genannter Dom, in dem das Gestein viele verschiedene Farben besitzt.

Das Bergwerk wird regelmäßig vom TÜV und anderen Behörden geprüft – zur Sicherheit für die Besucher. Und zur Sicherheit muss man übrigens Helme tragen, die gestellt werden. Es gibt viele Kanten und Ecken im Gestein.

Das Bergwerk ist vom 1. Mai bis zum 31.Oktober dienstags, samstags, sonn- und feiertags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten entfällt der Sonntagstermin. Für Gruppen ab 20 Personen ist das Bergwerk ganzjährig nach Voranmeldung, 07674/90600, geöffnet.

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