BZ-Verleger im Interview

Wolfgang Poppen und Christian Hodeige: "Wir denken in Generationen"

Der technische Wandel beschäftigt die Medienbranche. So müssen sich Tageszeitungen immer wieder neu erfinden. Die BZ-Verleger Christian Hodeige und Wolfgang Poppen sprechen aus Anlass des 70-jährigen Bestehens im Interview unter anderem über Papier, Heimatverbundenheit und das Zeitungmachen in Zeiten der digitalen Revolution.  

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„In ihrer Handlichkeit, Ordnung ...ch unschlagbar.“ Wolfgang Poppen  | Foto: Michael Wissing
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„In ihrer Handlichkeit, Ordnung und Übersichtlichkeit ist die gedruckte Zeitung immer noch unschlagbar.“ Wolfgang Poppen Foto: Michael Wissing
BZ: Herr Hodeige, Herr Poppen, der Bundesfinanzminister hat neulich die Rente mit 70 ins Gespräch gebracht. Beschleicht Sie manchmal das Gefühl, das könnte auch für unser Produkt, die Tageszeitung, gelten?
Hodeige (lacht): Ich würde sie nicht in Rente schicken. Die Zeiten für Tageszeitungen sind in der Tat nicht die einfachsten, das hat aber weniger mit ihrem Alter zu tun als mit den extremen strukturellen Veränderungen, die Tageszeitungen im Moment durchleben. Ich finde übrigens, dass es nach einer längeren Zeit des Schwarzsehens wieder Lichtblicke am Horizont gibt.
BZ: Wir kommen darauf zurück, aber zunächst wüssten wir gern: Haben nicht frühere Verlegergenerationen, Ihre Väter und Großväter, auch immer Umbrüche, dramatische technische Revolutionen und Rationalisierungsschübe zu verkraften gehabt?
Poppen: Das gab es immer, wobei die heikelste Situation diejenige war, als wir damals enteignet wurden von den Nationalsozialisten, und über uns und unsere Mitarbeiter und Maschinen einfach bestimmt wurde. Einen tieferen Einschnitt in eine Unternehmenskultur und das Zeitungshandwerk kann ich mir nicht vorstellen. Umso wichtiger war die Freigabe der Lizenz, 1946 für Rombach und 1950 für uns. Das alles war viel massiver als das, was wir heute erleben, denn das Heute ...

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