Beim Emmendinger Adventssingen kann man sich und anderen Menschen Gutes tun

Die Stadiongesänge gelten diesmal nicht dem Emmendinger Traditionsverein, dessen erste Mannschaft sich im Mittelfeld der Landesliga behauptet. Auf der überdachten Tribüne werden adventliche Choräle und Weihnachtslieder gesungen, angestimmt wie in den vergangenen Jahren von der Sängerin Daniela Sauter, ihrem Begleiter Holger Rohn am Saxophon und Pfarrer Herbert Rochlitz. Das Trio hat mittlerweile Routine, wenn es darum geht, die richtigen Klassiker auszuwählen, die bei den Besucherinnen und Besuchern jedes Alters der Veranstaltung jene Gänsehautmomente hervorzaubern, die mit den Tagen vor Weihnachten gern verbunden werden. Die Gänsehaut garantieren die Emotionen, nicht die Temperaturen. Denn angesichts der Wetterprognosen braucht niemand Angst vor Frostbeulen zu haben, wenn er sich auf den Weg ins Stadion macht. Das war in früheren Jahren schon anders, als dichtes Schneetreiben, Regen oder eisige Kälte die Veranstaltung begleiteten. Insgesamt 650 überdachte Sitzplätze gibt es. "Eine warme Decke und ein Kissen sind dennoch keine schlechte Idee", empfiehlt Joel Perin.

Der Pastoralreferent Joel Perin von der katholischen Kirchengemeinde Emmendingen/Teningen und Renzo Düringer, langjähriges Vorstandsmitglied des Fußballclubs, sind sich einig, dass die an die vorweihnachtliche Kultveranstaltung von Union Berlin angelehnte Singaktion wieder viele Menschen ins Stadion ziehen wird. "Wer einmal da war und die einmalige Atmosphäre erlebt hat, der kommt immer wieder", sagt Düringer. Das komplette Areal wird stimmungsvoll beleuchtet und wenn die Zuschauer und Mitsingenden dann gegen 18 Uhr auf den Rängen der Tribüne Platz genommen haben, werden Kerzen entzündet und das Licht durch die Reihen weitergegeben – "auch ein starkes Symbol für Gemeinschaft", so Perin. Ob Familien mit jungen Kindern oder textsichere Senioren, die Bandbreite des von Jahr zu Jahr wachsenden Publikums ist riesig. Liedblätter gibt es dank eines QR-Codes auch digital, falls die eine oder andere Strophe nicht mehr geläufig ist. Neben bekannten religiösen und weltlichen Weihnachtsliedern soll diesmal auch ein "Lied, das aus der Reihe tanzt und eine besondere Weihnachtsbotschaft enthält" angestimmt werden. Mehr verrät Joel Perin nicht. Für einen geistlichen Impuls sorgt Pfarrer Herbert Rochlitz, der freilich auch als Gitarrist und starker Sänger bekannt ist.

Tradition ist auch, dass die Veranstaltung, für die kein Eintritt erhoben wird, nicht nur Menschen zusammenbringt, sondern auch an andere denken lässt, denen es nicht so gut geht. Der Erlös einer Spendensammlung kommt je zur Hälfte der Weihnachtsaktion "Hilfe zum Helfen" der Badischen Zeitung im Landkreis Emmendingen und einem karitativen Projekt der Seelsorgeeinheit zugGute. Diesmal freut sich Edith Kulzer-Schwab von der Caritas-Beratung über "Lichtblicke" für Kinder und bedürftige Familien aus Emmendingen und Umgebung. "Für sie mehr gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist Ziel unseres Projekts." Oft fehlt es an einem kleinen Zustupf für notwendige Sportkleidung oder wenigen Euro für den Schwimmkurs oder die Klassenfahrt. Hierfür soll es unbürokratisch Hilfe geben, wenn Mittel fehlen.

Damit für Leib und Seele gesorgt ist, wird auch das überdachte Weihnachtsdorf im Stadion vor und nach der Veranstaltung geöffnet sein. Bereits ab 16 Uhr können sich die Gäste dort mit Waffeln, Grillgut, Glühwein und Kinderpunsch einstimmen und schon einmal ihr Stimmvermögen üben.

Info: 6. Emmendinger Weihnachtssingen, Samstag, 13. Dezember, 18 Uhr, Elzstadion FC Emmendingen; Liedtexte unter kath-emmendingen.de/weihnachtssingen abrufbar.