"Ziele setzen und dafür kämpfen"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Lehrer Julian Westenberger.  

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Julian Westenberger Foto: privat

Bei der Suche nach möglichen Themen für das Zischup-Zeitungsprojekt mussten die beiden Achtklässler Philipp Meyer und Yannick Knab von der Friedrich-Ebert-Schule in Schopfheim nicht lange überlegen. Und so dachten sich die beiden Jungs aus der 8a eine Handvoll Fragen für ihren Klassenlehrer Julian Westenberger aus.

Zischup: Wollten Sie schon immer Lehrer werden?
Westenberger: In der Grundschule und in der fünften und sechsten Klasse wollte ich Tierarzt werden. Später dann Landschaftsgärtner, weil mir die körperliche Arbeit gefiel. Noch eine andere Idee war Physiotherapeut: Da kann man mit Sportlern Kraftübungen machen oder wenn muskuläre Verspannungen da sind, diese behandeln. Letztlich habe ich mich für den Beruf des Sportlehrers entschieden, weil ich schon immer gerne Sport gemacht habe und den Kindern und Jugendlichen mein Wissen weitergeben kann. Ich wusste, dass ich das ebenfalls gerne machen würde, da ich in meiner Heimat das Kinderturnen leitete.

Zischup: War es schwer, Lehrer zu werden?
Westenberger: Am Anfang war es spannend. Wir studierten noch nach der alten Studienordnung und verfügten über viele Freiheiten. Zum Schluss wurde es sehr hart und anstrengend. Ich musste viel lernen für Prüfungen und Examen. Ich stand jeden Morgen um acht Uhr auf und lernte bis um fünf Uhr am Nachmittag. Danach machte ich noch Sport und fiel müde ins Bett. Gefühlt ging das ein ganzes Jahr so. Die Zeit war unvergesslich und ich lernte, wie im Sport, dass man nur durch harte Arbeit Erfolg hat.

Zischup: Wenn Sie an Ihren Arbeitsalltag denken, was bereitet Ihnen Spaß und Freude? 
Westenberger: Große Freude bereitet mir zu sehen, wie sich die Schülerinnen und Schüler entwickeln. Auch Ausflüge und Klassenfahrten schätze ich sehr, weil man da auch mal was anderes macht als im Klassenzimmer zu hocken. Man erlebt die Kinder und Jugendlichen in anderen Situationen. Erfüllt geht man nach Hause, wenn der Unterricht funktioniert und man eine Stunde gehalten hat, in der es zu guten Lehrer-Schüler-Gesprächen kam und die Schülerinnen und Schüler etwas mitnehmen konnten.

Zischup: Haben Sie ein Lieblingsfach? Und warum unterrichten Sie dieses Fach am liebsten? 
Westenberger: Sport, weil ich halt gerne Sport mache. Und Religion, weil mich der Glaube schon seit der Kindheit begleitet.

Zischup: Was wollen Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern erreichen?
Westenberger: Eine gute Klassengemeinschaft ist mir wichtig. Die Klasse sollte eng zusammenhalten, damit es möglichst wenig Streit untereinander gibt. Außerdem sollen Schülerinnen und Schüler lernen, dass man gemeinsam besser lernt, da man sich gegenseitig unterstützen kann. Außerdem will ich ihnen vermitteln, dass sie sich Ziele im Leben setzen und dafür kämpfen, um ein erfülltes Leben führen zu können.

Zischup: Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Westenberger: Mein berufliches Ziel habe ich schon erreicht: Lehrer sein und Kinder unterrichten.

Zischup: Arbeiten Sie gerne an der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule?
Westenberger: Am Anfang hatte ich noch Schwierigkeiten. Ich unterrichtete zunächst in einem katholischen Privat-Gymnasium und dort hatten wir ein anderes Schülerklientel. Die ersten Jahre waren schwer, aber ich lernte, die Dankbarkeit unserer Kinder und Jugendlichen schnell zu schätzen: Hat man ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihnen aufgebaut, sind sie sehr interessiert zu lernen und holen sich auch gern Ratschläge, die über den Unterrichtsstoff hinausreichen. Außerdem kann man nette private Gespräche mit ihnen führen und sie sind für den einen oder anderen Spaß zu haben. Auch finde ich es schön, wie alle Lehrer an unserer Schule sich gegenseitig unterstützen. Und wegen der großen Hilfsbereitschaft und Wertschätzung untereinander bin ich gerne an dieser Schule.

Zischup: Haben Sie ein (berufliches) Vorbild? 
Westenberger: Nicht wirklich, aber man schaut sich schon bei dem einen oder anderen Lehrer etwas ab und sagt sich, das ist noch ein Bereich, an dem ich arbeiten will, und dieser Kollege macht das meines Erachtens nach toll: So würde ich gern wie mein Vater bis zum Ende meiner berufliche Laufbahn ein hochmotivierter Lehrer sein, der immer den richtigen Riecher für das Handeln in einer bestimmten Situation besitzt – wann kann ich einen Spaß mit den Schülern machen, wann muss für Ruhe gesorgt werden, dass die Lernatmosphäre nicht gestört wird, und wann muss man durchgreifen, um die Oberhand zu behalten. Außerdem schneide ich mir gern ein Stück der Strukturiertheit und des Organisationstalents meiner Mutter und von meiner Kollegin Frau Honz ab. Auch die Eigenschaften von Kollege Steinhauser halte ich für erstrebenswert, wie Gelassenheit, Hilfsbereitschaft, Klarheit. Außerdem hat er immer ein offenes Ohr und setzt sich dafür ein, dass es im Kollegium harmonisch zugeht.
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