Hitzebetroffenheitsindex

Ziemlich ungeeignet, um die Wahrnehmung von Hitze durch Menschen zu charakterisieren

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Zum Bericht "Rote Karte für Freiburg wegen zu großer Hitze" (BZ vom 16. Juni).

Große Hitze im Sommer ist in Freiburg ein altbekanntes Problem. Dafür braucht es nicht Ergebnisse aus dem Hitze-Check 2025 der Deutschen Umwelthilfe. Er beruht ohnehin auf einem etwas eigenartigen Hitzebetroffenheitsindex, der keine thermophysiologische Relevanz aufweist, das heißt: ziemlich ungeeignet ist, um die Wahrnehmung von Hitze durch Menschen zu charakterisieren. Der Bevölkerung in Freiburg wird es auch nicht so wichtig sein, wie ihre Stadt im Ranking der deutschen Hitze-Städte gereiht ist. Ergebnisse aus regionalen Klimasimulationen weisen darauf hin, dass in Freiburg Hitzeperioden zukünftig länger anhalten, häufiger auftreten und intensiver werden.

Große Hitze ist primär eine regionale Wettererscheinung, die in ihrer belastenden lokalen Auswirkung auf Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Gesundheit von Menschen durch Eigenschaften von Städten verstärkt wird. Dazu zählen unter anderem zunehmende Versiegelung und mangelnde Abschattung der Sonnenstrahlung aufgrund fehlender, zu weniger oder falsch angeordneter Straßenbäume. Die Quantifizierung der Wahrnehmung von Hitze durch Menschen ist wegen verschiedenster Einflussfaktoren relativ komplex, aber mit erfolgreich erprobten Methoden möglich.

Hier profitiert Freiburg vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg. Das zukunftsorientierte Klimaanpassungskonzept der Stadt Freiburg enthält für das Handlungsfeld "Hitze" eine Reihe von Maßnahmen zur Anpassung an Hitze. Allerdings fehlen darin quantitative Wirkungsbezüge für die so wichtige Zielgruppe "Menschen in der Stadt", so dass eine Priorisierung dieser Maßnahmen hinsichtlich einer Reduzierung der negativen Auswirkungen von Hitze auf Stadtmenschen – am besten sowohl tagsüber bei hoher Sonnenstrahlung als auch nachts für einen erholsamen Schlaf – nicht möglich ist.

Die engagierte Stadtverwaltung in Freiburg wird dieses Defizit sicherlich noch beheben.

Sie wird vermutlich auch keinen weiteren "Backofen" wie auf dem Platz der Alten Synagoge entstehen lassen.
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