Eine Französin kämpft dafür, dass Deutschland die Zwangsrekrutierung von Elsässern und Lothringern in die Wehrmacht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkennt.
Auf jenem Feld in der Nähe des Dorfes Golinka muss das Wasser gestanden haben. Die Männer versanken im Schlamm, vermischt mit Blut. Von oben russischer Bombenhagel. Man habe Armand Gangloff, ihren Onkel, sagt Renée Baudot bitter, "verrotten lassen wie ein lästiges Tier". Sie hat nachgelesen, unter welchen Bedingungen Soldaten wie Gangloff auf den weißrussischen Schlachtfeldern gekämpft haben. Vor zehn Jahren machte sich die Frau aus Nancy, Jahrgang 1947, auf die Suche nach dem jüngeren Bruder ihres Vaters – oder nach dem, was vielleicht von ihm geblieben ist. "Irgendwo musste es dieses Grab doch geben", sagte sie sich. Sie wandte sich an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und erfuhr: Ein Grab des Onkels existiert nicht. Am 30. Juni 1944 ist er bei Golinka gefallen.
Als zwangsrekrutierter Franzose in deutscher Uniform gefallen
Armands Ende lässt Renée Baudot keine Ruhe. Wenigstens das Unrecht, das ihm widerfahren ist, soll ...