Bargeldlos zahlen

Zwei Brötchen mit der Karte

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  | Foto: BZ-Grafik
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Man kennt das vom täglichen Einkauf: Wenn’s schnell gehen muss, dann steht mit großer Wahrscheinlichkeit wieder ein Kunde vor einem in der langen Schlange, der verzweifelt, aber meist vergeblich im Geldbeutel nach den passenden Münzen kramt. Die Lesebrille hat er augenscheinlich zu Hause gelassen und mit dem offensichtlichen Langmut des meist älteren Protagonisten steigt die Ungeduld der nach ihm Wartenden. Da wünscht man sich den nahezu komplett bargeldlosen Zahlungsverkehr, wie er in einigen nördlichen Urlaubsländern fast schon die Regel ist. Dort wird an den Kassen seit Jahren überwiegend mit Kreditkarten bezahlt und beim Stopp für einen kleinen Espresso im Straßencafé erntet der ein ablehnendes Kopfschütteln, der noch abgezählte Münzen auf den Tresen legt. Dazu hat die massive Verbreitung der Smartphones entscheidend beigetragen. Gerade jüngere Menschen halten selbstverständlich ihre Handys an den Scanner und kaufen selbst zwei Frühstücksbrötchen beim Bäcker um die Ecke nur noch mit virtuellem Geld. Wohin das alles führen wird? Sicher hat das Zahlen per App oder Karte auf den ersten Blick viele Vorteile, wenn das lästige Hantieren mit Scheinen und Münzen entfällt und die Geschäftsinhaber nach Feierabend weniger Bares zu den Banken tragen müssen. Für die Älteren bedeutet das Schwinden der Zahlungsmöglichkeiten mit Bargeld jedoch einen weiteren Schritt hin zur gesellschaftlichen Ausgrenzung. Wer es nicht mehr schafft, sich an Karten, Paypal und Bezahl-Apps zu gewöhnen, verliert irgendwann den Anschluss an die immer mehr durchdigitalisierte Welt. Und auch in Sachen Datenschutz geht mehr und mehr an Sicherheit verloren. Der gläserne Kunde ist längst Realität, Big Brother schaut dem Kunden beim täglichen Einkauf zielgerichtet über die Schulter. Da lohnt es sich, ab und zu die Brötchen beim Bäcker doch noch mit Münzen zu bezahlen, um den Bargeldverkehr zumindest noch eine Weile aufrechtzuerhalten. Zum vorherigen Abzählen des passenden Kleingelds aus Messing und Kupfer bleibt in der Schlange ja meist genügend Zeit.
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