Vor 50 Jahren, am Heiligabend 1968, flog Apollo 8 um den Mond – und der Blaue Planet zeigte sich zum ersten Mal in seiner ganzen Schönheit.
Es war am vierten Tag ihres Flugs, und sie drehten gerade die vierte Runde um den Mond. Den Blick und die Aufmerksamkeit nach unten gerichtet, auf die Krater und Mare. Sie waren ja nicht zum Sightseeing hier, 377 000 Kilometer von der Erde entfernt –, sondern um einen Job zu erledigen. Frank Bormann, Bill Anders und Jim Lovell, die drei Männer in der Apollo 8, hatten den Auftrag, die Mondoberfläche zu fotografieren, zu sondieren, wo ein Raumschiff landen könnte. Wo Amerika endlich den Wettlauf zum Mond triumphal für sich entscheiden könnte.
"Hey, nicht fotografieren. Das steht nicht auf unserem Arbeitsplan." Bill Anders
Und wenn Kommandant Borman an diesem Heiligabend des Jahres 1968 die Kapsel nicht um ihre Längsachse hätte rotieren lassen, um einen Fixpunkt für die Navigation zu finden (man benutzte damals noch Sextanten), dann hätten sie ihn wieder verpasst: den Erdaufgang hinter dem Mond. Den Moment, in dem die Erde wie eine weiß und blau leuchtende Christbaumkugel vor der grauen, zerklüfteten Steinwüste aufsteigt, um am ...