Die Kolumbianer sind kriegsmüde, doch sie lehnten ein erstes Abkommen zwischen Regierung und Guerilla überraschend ab – nun liegt ein neuer Entwurf vor.
Der Weg zum Frieden ist holprig. Mühsam quält sich der Toyota-Jeep die schlammige Straße hinauf zum kleinen Dorf Madrigal, vorbei an Schlaglöchern und durch knietiefe Pfützen. Am Berghang gegenüber und unten am Ufer des braun in Richtung Pazifik dahinrauschenden Río Patia leuchten grün die Kokafelder, flussabwärts ist eine illegale Goldmine. Die Campesinos, die Landarbeiter, brettern mit ihren frisierten Mopeds die Gegenrichtung entlang, ab und an verirrt sich ein Rind oder Pferd auf die Piste. Irgendwann tauchen die ersten ärmlichen Hütten und Häuser auf, versehen mit weißen Fahnen und Transparenten.
Ein schmuckloser Friedhof, ein blutiger Rinderkopf auf den Stufen vor der Fleischerei, Geröll – und um die Ecke auf einmal laute Salsa-Musik, Gewusel, ...