Interview

60 Jahre Berlinale: Eiskalt glamourös

Ein Gespräch mit Dieter Kosslick, dem Leiter des bedeutendsten Filmfestival Deutschlands, zum runden Geburtstag der Berlinale.  

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2009: Schauspielerin und Jury-Präsidentin Tilda Swinton  | Foto: ddp
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2009: Schauspielerin und Jury-Präsidentin Tilda Swinton Foto: ddp

Als "Schaufenster der freien Welt" wurden am 6. Juni 1951 die ersten Internationalen Filmfestspiele von Berlin eröffnet: eine filmische Insel der Westmächte in der sowjetischen Besatzungszone. Aus dem Kind des Kalten Krieges wurde das bedeutendste Kulturereignis der Stadt und größte Publikumsfestival der Welt, das am stärksten politisch ausgerichtete Filmfest und einer der wichtigsten Termine im Jahreskalender der internationalen Filmindustrie. Vom 11. bis 21. Februar feiert die Stadt nun die 60. Berlinale: Gabriele Schoder sprach mit Dieter Kosslick (61), der das Festival seit 2001 leitet.

BZ: Herr Kosslick, erinnern Sie sich noch an Ihre erste Berlinale überhaupt?
Dieter Kosslick: Natürlich! Das war 1985, mit Detlev Buck und seinem Debütfilm "Erst die Arbeit und dann?". Ich war Geschäftsführer des Hamburger Filmbüros, wir hatten den Film gefördert und waren mächtig stolz. Detlev Buck ist mit dem Traktor vorgefahren – der war ja Bauer, bevor er Filmemacher wurde – und hat vor dem Zoopalast einen Sack Kartoffeln ausgeschüttet. Und die Vorstellung war gnadenlos überfüllt. Fantastisch!
BZ: Die Berlinale wurde ins Leben gerufen als Schaufenster des Westens in der gespaltenen Stadt. Und der Osten?
Kosslick: Die Leute kamen! Es gab auch ...

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