Therapie herzkranker Kinder

"90 Prozent der Kinder können gesund erwachsen werden"

Bei der "Jungen Universität" am Freitag ist das Thema Herzmedizin für Kinder. In ihrem Vortrag spricht die Freiburger Kardiologin über Herzfehler und ihre Behandlungsmöglichkeiten.  

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Brigitte Stiller, Ärztliche Direktorin... Pädiatrische Kardiologie in Freiburg.  | Foto: Uniklinik Freiburg
Brigitte Stiller, Ärztliche Direktorin der Klinik für Angeborene Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie in Freiburg. Foto: Uniklinik Freiburg
Bei der "Jungen Universität" können 14- bis 18-jährige Schülerinnen und Schüler ein Semester lang ins Unileben schnuppern und sich verschiedene Vorträge zu wissenschaftlichen Themen anhören. Am Freitag ist Brigitte Stiller an der Reihe. Fabian Vögtle sprach mit der Ärztlichen Direktorin der Klinik für Angeborene Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie über Herzmedizin für Kinder.

BZ: Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler auf die Welt. Wann und woran wird das erkannt?
Stiller: Bei circa der Hälfte aller Fälle wird der Herzfehler bereits in der Schwangerschaft bei der Vorsorgeuntersuchung mittels Ultraschall festgestellt. Bei den anderen sieht man die Symptome, die auf einen Herzfehler hindeuten, erst nach der Geburt. Das Baby ist in den ersten Tagen zum Beispiel sehr blau oder zu schwach zum kräftigen Trinken oder fällt durch ein Herzgeräusch auf. Wir arbeiten da sehr eng mit Frauenklinik und Neugeborenenstation zusammen.


BZ:
Wie hoch ist die Lebenserwartung und wie geht es für die Kinder weiter?
Stiller: Dass heutzutage mehr als 90 Prozent dieser Kinder gesund erwachsen werden können, liegt an der faszinierenden Weiterentwicklung von verschiedenen Techniken und Teamleistungen ganz unterschiedlicher Berufsgruppen. Dank moderner bildgebender Diagnoseverfahren, minimalinvasiver Techniken zur Behandlung mittels Herzkatheter und dank dem großartigen Fortschritt im Herz-Operationssaal ist dieser derzeit noch andauernde Fortschritt bereits für die Allerkleinsten möglich. Nur im Teamgedanken lässt sich diese Medizin, die auch die Psychologie und "den ganzen Menschen" im Blick haben muss, erfolgreich verwirklichen. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Möglichkeiten. Für zukünftige junge Pflegende, technisch Interessierte, Ärztinnen und Forscherinnen bietet die Kinderherzmedizin spannende Möglichkeiten.


BZ:
Für viele Eltern ist das aber erstmal eine erschütternde Diagnose. Wie gehen Sie auf die Menschen zu?
Stiller: Wir haben ein erfahrenes Team aus Ärzten und Pflegenden das sich um die Familien kümmert – dazu gehören natürlich auch Psychologen, Seelsorger und andere Mitarbeiter. Aber das Hauptrezept ist, dass wir uns alle emphatisch und geduldig Zeit für die Familien nehmen und sie auf Augenhöhe abholen. Die erste Frage ist fast immer, ob das Baby überlebt. Danach geht es ihnen darum, wie normal ihr Kind aufwachsen und leben kann. Natürlich haben sie Sorgen und Zweifel, aber meist können wir ihnen diese in den Gesprächen ein Stück weit nehmen.
Vortrag

"Herzmedizin für Kinder – von der Diagnose zur Therapie", von Brigitte Stiller in der Reihe "Junge Uni", Freitag, 5. Juli, 16-18 Uhr, HS 1010; KG I. Die Plätze sind für Schülerinnen und Schüler reserviert. Es gibt jedoch auch für weitere Interessierte einige Plätze.
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