Die Forstwissenschaftlerin und Waldökologin Daniela Antoni sammelt Beispiele von Fällungen in Stadtgebieten. Sie kritisiert den rücksichtslosen Umgang von Kommunen mit alten Bäumen.
Die Libanonzeder im Vorgarten von Liselotte Rehm war nicht nur ein Baum, sie war ein Wahrzeichen: 120 Jahre lang prägte das mediterrane Kieferngewächs das Gründerzeitviertel ihres Heimatorts Emmendingen. Eigentümerin Rehm, 92, spricht über die Zeder wie über ein Familienmitglied. Mitte Januar setzte sich nasser Schnee auf die Äste, einige brachen ab und stürzten zu Boden. Ein Auto und die Stromleitung der Straßenbeleuchtung wurden beschädigt. Verletzt wurde niemand, doch die Tage des 30 Meter hohen Familienmitglieds waren gezählt. Von der Libanonzeder ist heute nur noch ein Meter hoher Stumpf übrig, dem Quartier fehlt sein Wahrzeichen. Mitte März waren Spezialkräfte angerückt und hatten den stattlichen Baum zu Kleinholz verarbeitet, obwohl ein Baumpfleger ihn im Januar begutachtet und für gesund befunden hatte. Da der Nachbar aber Druck machte und Kinder auf ihrem Schulweg darunter durch mussten, wollte Rehm das Risiko nicht mehr tragen.
Die gefällte Zeder im Breisgau ist für ...