Account/Login

Australien

Aga-Kröte soll zu Ködern verwurstet werden

  • dpa

  • Mi, 16. November 2016, 00:00 Uhr
    Panorama

Die verhassten Aga-Kröten sollen in Australien verwurstet werden, um heimische Tierarten zu schützen. Die unappetitliche Wurst ist nicht für den menschlichen Verzehr gedacht.

Die Aga-Kröte  | Foto: Jens Büdpa
Die Aga-Kröte Foto: Jens Büdpa
Die Aga-Kröte ist in Australien ziemlich unbeliebt und soll jetzt zu Wurst verarbeitet werden. Die außergewöhnliche Ware soll aber nicht auf den Tellern der australischen Bevölkerung landen sondern in den Mäulern von Wildtieren. Denen soll der Appetit auf die Kröten dadurch vergehen. Schließlich ist das bis zu 22 Zentimeter große Tier giftig.

Die verhassten Aga-Kröten sollen in Australien verwurstet werden, um heimische Tierarten zu schützen. Wildhüter riefen die Einwohner von Kununurra in Westaustralien am Dienstag auf, Kröten zu sammeln und abzuliefern. Die eingeschleppte Art gilt als Schädling, die die heimische Flora und Fauna zerstört. Die unappetitliche Wurst ist nicht für den menschlichen Verzehr gedacht. Vielmehr soll wilden Tieren damit beigebracht werden, Abstand von den Kröten zu halten, wie die Naturschutzbehörde berichtete.

Die Wurst rieche nach Aga-Kröte, berichtete die Krötenbeauftragte der Behörde, Corrin Everitt. Ihr werde ein Salz beigemischt, das bei den Tieren Übelkeit verursache. "Diese Erfahrung soll Raubtiere dann dazu bringen, die Kröten zu meiden." Bei kleineren Tests habe dies gut funktioniert. Bis zu 70 Prozent der Tiere hätten nach dem Verzehr der Wurst einen Bogen um die Kröten gemacht.

Krötenjäger wie Schlangen, Reptilien, Vögel und Säugetiere fallen den Aga-Kröten zum Opfer, weil diese Giftdrüsen auf der Haut haben. Sobald die Kröten in einer Region Fuß fassen, seien 95 Prozent der Beutelmarder und Warane innerhalb von Monaten tot, berichtete Projektentwickler Rick Shine von der Universität von Sydney. "Die Wurst scheint sehr effektiv zu sein, um unsere bedrohten Raubtiere vor der Kröten-Invasion zu schützen", sagte Shine im Rundfunk.

Wissenschaftler hatten die Krötenart vor mehr als 80 Jahren ins Land gebracht, um einer Käferplage auf Zuckerrohrplantagen Herr zu werden. Ohne natürliche Feinde haben sich die Aga-Kröten aber verheerend stark vermehrt – auf inzwischen mehr als 200 Millionen Exemplare, schätzen Experten.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 16. November 2016: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel