Aktionstag bringt Jugendliche ins Gespräch über Demokratie
Junge Menschen hadern mitunter mit den Grundlagen der Demokratie. Das wurde auch beim Aktionstag des Müllheimer Demokratie-Forums deutlich. Eine wichtige Erkenntnis: Die Jugend möchte ernst genommen werden.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Etliche Schulklassen – allein ein halbes Dutzend kam von der Alemannen-Realschule – setzten sich mit dem Thema Demokratie auseinander. Dabei gab es viele Denkanstöße, vermittelndes Wissen zu den Grundlagen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, zur Bedeutung für die heutige Gesellschaft und zu den vielen Facetten, die rund um den Begriff Demokratie diskutiert werden. Beeindruckt von der Ausstellung und der Konzeption für den Aktionstag zeigte sich auch Müllheims Bürgermeister Martin Löffler, der ebenfalls vorbeischaute.
Die durchaus auch zu Tage tretende Skepsis junger Menschen gegenüber Demokratie und etablierten Parteien scheint nach den Beobachtungen aus den Gesprächen zwischen Forumsmitgliedern und Schülern vor allem ein Generationsproblem zu sein. "Die Jugend fühlt sich von uns Erwachsenen nicht gehört. Sie wollen mitreden und ihre Ziele offenbaren und am besten auch umsetzen", berichtete Hans Richter. Waren die Schüler anfangs eher verschlossen, so hätten sie sich geöffnet, sobald die Erwachsenen des Forums Gesprächsbereitschaft gezeigt hätten, so Richter weiter. Das beobachtete auch Andreas Rasp, der neben Richter, Azhara Wafir und Bettina Hoogeveen dem Organisationsteam für den Aktionstag angehörte.
Am "Meinungskubus" konnten die Jugendlichen sowohl Meinungen als auch Bewertungen hinterlassen. Auf den Satz "Das Grundgesetz kenne ich…" antwortete das Gros mit "teilweise", andere bekannten sich dazu, es nur "etwas" zu kennen. Praktisch keiner der Befragten bezeichnete seine Kenntnisse als "umfassend". Eine deutliche Vorstellung hatten viele bei der Frage, was sie am Grundgesetz schätzen würden: "Gerechte Gesetze", Meinungsfreiheit, Menschenwürde, die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz und das Wahlrecht waren Aussagen.
Mehrheitlich deutlich wurde auch die Haltung der Jugendlichen zum Thema Meinungsfreiheit, die für viele dort endet, wo die Rechte anderer beeinträchtigt werden. Gewalt, Rassismus, Rechtsextremismus, Hass und Hetze scheinen nach den notierten Antworten der jungen Menschen ebenfalls der Meinungsfreiheit entgegenzustehen.
Unterschiedlich fielen die Antworten zur Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft und im Arbeitsleben aus. Sahen manche wenigstens im Job eine Annäherung, so verneinten viele, dass die Gleichberechtigung in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei.