Online-Betrüger
Alarmierende Internet-Masche: Lockruf der Broker führt in Totalverlust – Berghauptenerin verliert 30.000 Euro
Vorsicht vor schnellem Reichtum: Betrügerische Online-Trading-Plattformen lassen Anleger in die Falle tappen. Eine Frau aus Berghaupten verlor dadurch eine beachtliche Summe. Die Polizei warnt eindringlich.
Mo, 27. Okt 2025, 12:01 Uhr
Offenburg
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Nachdem eine Frau im Internet über eine Homepage auf eine Webseite für Krypto-Investitionen stieß, soll sie insgesamt zirka 30.000 Euro an Betrüger verloren haben. Ein sogenannter "Broker" soll die Betrogene hierbei animiert haben, in vermeintlich rentable Anlagen zu investieren, woraufhin die Frau das Geld an ausländische Konten überwiesen haben soll. Zu einer Auszahlung des in Aussicht gestellten Gewinns kam es indes nie.
Cybertrading-Fraud bedeutet Betrug beim Online-Handel mit Finanzprodukten. Dabei werden Menschen im Internet dazu verleitet, Geld in gefälschte oder betrügerische Investments zu stecken - zum Beispiel in Aktien, Kryptowährungen oder andere Finanzprodukte. Die Betrüger nutzen oft falsche Handelsplattformen oder geben sich als seriöse Finanzberater aus. Sie versprechen hohe Gewinne, doch in Wirklichkeit verschwindet das investierte Geld, und die Opfer verlierenihre Ersparnisse.
Wie gehen die Betrüger vor?
Oftmals stoßen Interessierte bei der Suche nach Investitionsmöglichkeiten oder durch gezielte Werbung in sozialen Medien auf vermeintlich seriöse und professionell gestaltete Trading-Plattformen. Die Versprechen sind hochtrabend: schnelle, garantierte Renditen. Nach einer unkomplizierten Online-Registrierung beginnt die psychologische Maschinerie zu greifen. Ein sogenannter "Broker" oder eine "Brokerin" – in Wahrheit geschulte Betrüger – nimmt persönlichen Kontakt auf, meist per Telefon oder Messenger-Diensten. Der erste Schritt: die Überredung zu einer kleinen "Testinvestition", oft in Höhe von beispielsweise 250 Euro.
Und tatsächlich: Der erste Erfolg stellt sich scheinbar sofort ein. Die Einlage vermehrt sich rasant, die Gewinne werden in Echtzeit über einen persönlichen Onlinezugang angezeigt – eine reine Fiktion, die der Plattform-Software entspringt. Manchmal erhalten die Opfer sogar kleine Auszahlungen, um das Vertrauen in die Seriosität des Geschäfts und des vermeintlichen Beraters zu festigen.
Der Druck steigt – die Einlagen wachsen
Die anfänglichen, vorgetäuschten Gewinne und das intensive, oft drängende Einwirken des "Brokers" – durch wiederholte Anrufe und Nachrichten – bauen stetig Druck auf. Die Anleger werden ermutigt, mehr und mehr Kapital nachzuschießen, um die angeblich noch größeren Chancen nicht zu verpassen. Viele Betroffene investieren daraufhin deutlich höhere Summen, in der festen Überzeugung, mit ihrem persönlichen Berater den Schlüssel zum finanziellen Erfolg gefunden zu haben.
Die bittere Wahrheit: Totalverlust statt Auszahlung
Das böse Erwachen folgt, sobald Anleger ihre Gewinne auszahlen lassen wollen. Plötzlich beginnen die Probleme. Die Auszahlung wird verweigert, teils unter fadenscheinigen Begründungen wie angeblichen Liquiditätsproblemen, notwendigen Steuervorauszahlungen oder komplexen Verifizierungsprozessen. Die letzte und härteste Keule kommt meist in Form einer Schocknachricht: Die zuvor so erfolgreichen Geldanlagen hätten sich derart verschlechtert, dass ein Totalverlust des gesamten investierten Kapitals eingetreten sei. Der "Broker" bricht den Kontakt ab, die Plattform ist nicht mehr erreichbar – das Geld ist unwiederbringlich verloren.
Die Polizei warnt eindringlich vor solchen Angeboten. Anleger sollten stets die Seriosität der Plattformen, insbesondere deren Zulassung bei Finanzaufsichtsbehörden wie der BaFin, genauestens prüfen und bei unrealistisch hohen Gewinnversprechen und aggressivem Verkaufsdruck sofort misstrauisch werden.
- Werden Sie stutzig, wenn sie über Internetplattformen mit kleinen Anlagebeträgen angelockt und hohe Renditen versprochen werden.
- Informieren Sie sich genau über die Trading-Plattform, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Nehmen Sie sich Zeit, um das Angebot in Ruhe zu prüfen und zu bewerten.
- Wenn über die Anbieter das Herunterladen von Fernwartungssystemen angeregt werden, sollten die Alarmglocken schrillen.
- Bei seriösen Anbietern erfolgt eine Verifizierung des Kunden durch Postident/Videoident oder vergleichbarer Verfahren. Keinesfalls werden Sie aufgefordert, Ausweiskopien per E-Mail oder WhatsApp zu übermitteln.
- Geben Sie keine vertraulichen Daten, wie Zahlungsdaten zum Online-Banking oder Depot, preis.
- Erlauben Sie keiner fremden Person einem Remote-Zugang zu Ihrem Rechner.
- Nutzen Sie den Service der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg oder einer unabhängigen Finanzberatung und lassen Sie Angebote prüfen.
- Wenden Sie sich im Betrugsfall an die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige.
BZ
