Raubtier

Wildkamera fängt ersten Goldschakal im Ortenaukreis bei Sasbach ein

Es ist der erste gesicherte Nachweis des seltenen Wildhundes im Ortenaukreis. Stammt das durchziehende Tier aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis? Experten beobachten die Entwicklung genau.  

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Diese Aufnahme des Goldschakals stammt von der Wildtierkamera.  | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
Diese Aufnahme des Goldschakals stammt von der Wildtierkamera. Foto: Landratsamt Ortenaukreis

Ende September ist im Ortenaukreis erstmals ein Goldschakal nachgewiesen worden. Das Tier wurde im Wald der Gemeinde Sasbach, unweit der Hornisgrinde, von einer Wildkamera fotografiert. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg hat bestätigt, dass auf dem Bild zweifelsfrei ein Goldschakal zu erkennen ist. Es handelt sich damit um den ersten bestätigten Nachweis dieser Tierart im Landkreis.

"Es ist davon auszugehen, dass es sich um ein einzelnes, durchziehendes Tier handelt", erklärt Maximilian Lang, Wildtierbeauftragter des Ortenaukreises. "Möglicherweise stammt der Goldschakal aus dem benachbarten Schwarzwald-Baar-Kreis. Dort gibt es bereits ein kleines, reproduzierendes Vorkommen."

Der ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien stammende Goldschakal ist ein mittelgroßer Wildhund und ähnelt in seinem Erscheinungsbild Fuchs und Wolf. Erwachsene Tiere erreichen eine Schulterhöhe von rund 40 bis 50 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 10 bis 15 Kilogramm. Damit ist der Goldschakal etwas größer als ein Fuchs, jedoch deutlich kleiner als der Wolf, mit dem er allerdings enger verwandt ist.

Die überwiegend nachtaktive Art ist äußerst anpassungsfähig. Sie besiedelt bevorzugt offene Landschaften mit ausreichender Deckung, wie sie in unserer Kulturlandschaft häufig vorkommen, und kommt auch in der Nähe menschlicher Siedlungen gut zurecht. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus kleineren Säugetieren bis zur Größe eines Rehs, Vögeln, Reptilien, Amphibien, Insekten, pflanzlicher Kost, Aas und Abfällen. "Der Goldschakal ist grundsätzlich auch in der Lage, Nutztiere bis zur Größe eines Schafes zu reißen, tut dies in der Regel jedoch selten", erläutert Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft beim Landratsamt Ortenaukreis.

Der Goldschakal unterliegt in Deutschland und Baden-Württemberg nicht dem Jagdrecht. Er ist naturschutzrechtlich geschützt und im Anhang V der europäischen FFH-Richtlinie gelistet. Hinweise oder Beobachtungen zu möglichen weiteren Sichtungen können an den Wildtierbeauftragten des Landkreises oder an die FVA in Freiburg gemeldet werden. "Wir beobachten die Entwicklung aufmerksam", betont Lang. "Mittel- bis langfristig wird sich der Goldschakal auch im Ortenaukreis etablieren – das ist nur noch eine Frage der Zeit."

Ein Goldchakal in freier Wildbahn. Neb...pulation breitet sich seit Jahren aus.  | Foto: Budimir Jevtic - stock.adobe.com (Symbolfoto)
Ein Goldchakal in freier Wildbahn. Neben dem Wolf ist der Goldschakal der einzige Vertreter der Gattung Canis, der als Wildtier auf dem europäischen Kontinent lebt. Die Population breitet sich seit Jahren aus. Foto: Budimir Jevtic - stock.adobe.com (Symbolfoto)
Schlagworte: Maximilian Lang, Hans-Georg Pfüller

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